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Marie LaCrosse - Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben

(K)ein Märchen


Das Cover dieses Buches zeigt wieder ein schloßähnliches Weingut vor einem arg bewölkten Himmel, die Weinberge sind grün und hängen voller Trauben. Sie sind von Büschen mit rosabarbenen Blüten gesäumt. Ganz oben lesen wir den Namen der Autorin Marie LaCrosse, darunter in dunkelrot "Das Weingut" im gleichen Schriftzug wie bereits vom ersten Teil, allerdings in rot - und darunter der Titel des 2. Teils "Aufbruch in ein neues Leben".

Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass dieses Buch nicht unabhängig zu lesen ist. Man sollte deshalb unbedingt mit dem ersten Teil von "Das Weingut" beginnen - was sich aber auf jeden Fall lohnt. Deshalb bitte dann auch nicht hier weiterlesen.

Nun war es also nichts mit der Liebesheirat zwischen dem Weingutssohn und dem Dienstmädchen Irene, wie wir alle dachten - na, so etwas gibt es ja auch nur im Märchen. Irene bringt ihren Sohn Fränzel im Andenken an seinen Vater in der Fremde zur Welt. Unter schwierigsten Umständen ernährt sie ihren Fränzel und sich durch schwerste Arbeit in einer der Stofffabriken. Sie lernt einen Mann kennen, der für die Rechte der Arbeiter kämpft und sie ebenfalls für diesen Kampf gewinnt. Auch für mehr?

Derweil kann ihr Verlobter Franz Gerban sich nicht erklären, weshalb seine Irene nicht auf ihn gewartet hat. Ist es, weil er ein Bein im Krieg verloren hat? Das kann Franz sich nun mal überhaupt nicht vorstellen. Da ihm niemand helfen kann bei seiner Suche, richtet er sich darauf ein, im Elsass auf dem heimischen Weingut mitzuarbeiten, zumal seine Mutter im Irrenhaus sich weigert, ihn zu sehen. Doch da gibt es auch noch politische Hindernisse.

Marie LaCrosse beschreibt sehr verständlich die politische Lage im Elsass Anfang der 1870er-Jahre. Letztendlich ist dieses Werk - so darf man es, denke ich, mit seinen über 600 Seiten nennen - noch viel zu kurz. Auf jeder Seite lebt man Irenes schweres Leben mit. Der Roman ist hauptsächlich aus ihrer Warte berichtet, an zweiter möchte ich Franz als Protagonisten nennen und erst dann seine Mutter, mit der ich sehr gelitten habe. Da ich Irene und Franz samt seiner Familie bereits kannte, fiel es mir nicht schwer, mich wieder in sie hineinzuversetzen.

Im September 2019 ist bereits ein dritter Teil dieser Familiensaga erschienen. Darüber bin ich sehr überrascht. Doch ich glaube wohl wirklich noch an Märchen. Ich freue mich darauf, den nächsten Teil lesen zu können, allein der fesselnde Schreibstil der Autorin macht mich wieder neugierig. 

Das Buch erschien beim Verlag Goldmann unter ISBN 978-3-442-20555-4 .




Zur Autorin Marie LaCross:

Marie Lacrosse löst ihr Pseudonym selbst auf. Sie heißt Marita Spang und hat unter ihrem Klarnamen bereits einige Bücher erfolgreich veröffentlicht.
Marita Spang wurde als Tochter zweier Geschichtslehrer 1959 in einem kleinen Dorf im Hunsrück geboren. Sie wuchs in der ältesten Stadt Deutschlands Augusta Treverorum, heute Trier auf. Sie studierte Psychologie und promovierte in diesem Fach.
Zunächst veröffentlichte sie nach ihrer Dissertation Fachtexte und wirkte an Fachbüchern mit. Aber bereits 2004 kam ihr erster Kriminalroman heraus. Unter dem Pseudonym Mara Blum erschien das Werk "Kinderjäger" in einer Auflage von 1.000 Exemplaren und fand begeisterte Leser.
Leider stellte der kleine Verlag seinen Betrieb ein und so dauerte es eine Zeitlang bis sie durch einen Spaziergang in der Eifel inspiriert die Idee zu "Hexenliebe" hatte. Es folgten weitere historische Romane, die an wahre Begebenheiten angelehnt waren.
Marita Spang ist Coach und Unternehmensberaterin. Sie lebt mit ihrem Mann auf einem Weingut. Das beflügelte sie dazu, eine Serie mit dem Leittitel "Das Weingut" unter dem Pseudonym Marie Lacrosse zu verfassen. Bislang sind zwei Titel erschienen: "In stürmischen Zeiten" erschien im Herbst 2018 und "Aufbruch in ein neues Leben" (erscheint am 15. April 2019).
Marita Spang/Marie Lacrosse ist mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Literaturpreis "Goldener HOMER".

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