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Nadine D'Arachant & Sarah Wedler - Ein Spiel für Gewinner

Probleme, traurig? Da gibt es doch so ein Sorgentelefon ...



Eins Vorab: Die Autorinnen weisen ausdrücklich darauf hin, dass Menschen, die von Suizidgedanken betroffen sind, diesen Roman bitte besser nicht lesen sollten!!! Sie raten unbedingt davon ab, weiter zu blättern, wenn sich Personen in einer solch schlimmen Lebenslage befinden. Sie sollen sich lieber Hilfe holen. Die richtige Nummer der Telefonseelsorge geben sie auch an. 

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Das Cover zeigt einen Kopf, die Augen schwarz umrandet, als hätte die Person ewig lange nicht geschlafen, der Mund knallrot (wie) mit Blut verschmiert. Dies alles auf grauweißem Hintergrund, schlicht beängstigend.

Einen furiosen Psychothriller servieren uns die Autorinnen Nadine D'Arachart und Sarah Wedler. Kilian hat seine Lebensgefährtin durch Selbstmord verloren. Er kann nicht glauben, dass sie dies freiwillig gemacht hat. Er kann auch nicht glauben, dass er es alles nicht vorher gemerkt hat, falls sie Probleme hatte. Sie haben sich doch so sehr geliebt! Sie haben über alles geredet. -

Er stellt fest, dass eine andere Selbstmörderin und seine Emilia die gleichen Zeichen am Körper hatten. Da muss es doch einen Zusammenhang geben!

Alex ist einer der Kriminalbeamten, die Kilian anfleht, ihm zu helfen. Er selbst ist für einige Jahre vorübergehend alleinerziehender Vater. Noch nimmt er Kilian nicht ernst, doch das soll sich noch ändern. Er und sein Kollege Daniel stellen fest, dass alles mit einem sogenannten "Sorgentelefon" zusammenhängt. Die passenden Plakate finden sich an vielen Orten, unter anderem auch an Schulen. ...

Beim nächsten Selbstmord kann die Kripo Spuren sichern, doch es ist nicht glaubhaft, wo diese hinführen. Eine Sackgasse?

Derweil fühlt sich Kilian allein gelassen und forscht selbst in der gemeinsamen Vergangenheit, bis er auch auf das Plakat aufmerksam gemacht wird. Ab sofort lässt er sich auf ein gefährliches Spiel ein. Er will nämlich nur noch eins: RACHE !!! Er geht bis an seine Grenzen, selbst die Polizei weiß nicht mehr, was sie von ihm halten soll.

Ich kann hier nicht viel mehr schreiben, ohne zu spoilern. Es wäre fatal, wenn es so etwas tatsächlich gäbe. Doch wer weiß. Der superspannende Psychothriller wird aus Sicht des Kriminalbeamten Alex, aus Sicht von Kilian und aus der des Spielmachers erzählt; bis zur Auflösung hätte ich nicht geahnt, wer ihn  verkörpert! Diese Protagonisten kenne ich sehr gut und habe mit ihnen gelitten, ja, auch mit dem letzten.

Der Roman lässt sich ganz flüssig lesen, soweit man das mit seinen Gedanken, wer denn nun was ist, kann.

Das tolle Buch wurde im November 2018 veröffentlicht im Telescope Verlag. Psychothrillerfans müssen es unbedingt lesen.


Zur den Autorinnen Nadine D'Arachant & Sahrah Wedler:

Nadine D´Arachart, 1985 geboren, und Sarah Wedler, 1986 geboren, sind zwei junge Frauen aus dem Ruhrgebiet. Sie kommen aus Hattingen, der ehemaligen Industriestadt mit der wunderschönen Fachwerk-Altstadt im Ennepe-Ruhr-Kreis zwischen Bochum und Essen.
Bereits mit zwölf Jahren entdeckten sie ihre Vorliebe fürs Schreiben. Sie verfassten tatsächlich bereits in jungen Jahren Kurzgeschichten und Erzählungen und wurden dafür prämiiert.
Nadine und Sarah nahmen am "open mike" in Berlin teil und wurden mit dem Förderpreis des Literaturbüros Ruhr ausgezeichnet.
Bald legten sie sich aber auf ein anderes Genre fest. Sie befassten sich immer schon gern mit spannenden Geschichten und Fantasyromanen. Daraus wurde die Vorliebe für Krimis und Thriller. Heute schreiben sie Psychothriller der Extraklasse.
Aber auch das Fantasy-Genre vergaßen sie nicht ganz. Sie entschieden sich für eine Dystopie, die in insgesamt 3 Bänden als „Niemandsland-Trilogie“ erschien.
Von ihrem Roman "die Muse des Mörders" verkauften sie die Filmrechte. Der Film erschien 2018 bei ZDF/ORF.
Neben ihrer Autorentätigkeit arbeiten Nadine d’Arachart und Sarah Wedler als freiberufliche Lektorinnen.

Rike Moor - Im Schatten des Jaotar

Phantasievolles Abenteuer, das uns in eine fremde Welt mitnimmt


Das Cover fällt ins Auge. Ein dichter Urwald, in den die Sonne scheint. Durch das brechende Licht sehen wir verschiedene Grüntöne vom dunklen bis ins neongrüne. Es fordert dazu auf, das Buch in die Hand zu nehmen.

In der Welt Kataria liegt auf einem abgelegenen Kontinent der Regenwald von Onar. In diesem sind die Manori beheimatet.

Sie fühlen sich bedroht. Die Späher zweier befreundeter Stämme finden Spuren von einem Untier. Es gibt eine gefährliche Kreatur, den Jaotar, der ihnen und ihren Stämmen zu nahe kommt. Zeitgleich erkranken viele Angehörige ihrer Stämme. Sie schlafen sehr schlecht und leiden unter schlimmen Träumen.

So werden Krieger, Jäger und Späher ausgeschickt, um dieses Wesen zu jagen. Unter ihnen befinden sich Nairi (weiblich) und Yriiel (männlich), die unterschiedlichen Stämmen angehören und noch recht jung sind. Es scheint, dass zur Not Magie eingesetzt werden muss, dies ist aber bei den Stämmen strengstens verboten. Allerdings ist Nairi dazu bereit, Yriiel ist strikt dagegen.

Bei der Jagd stellt sich heraus, dass die Jaotare wohl nicht ihr größtes Problem sind. Stehen ihnen ihre Götter bei? Muss dennoch (positive) Magie eingesetzt werden? Immer wieder stellen sich neue Gefahren ein. Zudem scheint es, sie können wohl noch nicht einmal ihren eigenen Stammesbrüdern und- schwestern trauen. Doch die schlimmste Gefahr kann sich niemand von ihnen vorstellen!

Der Roman lässt sich sehr flüssig lesen. Aber wenn man meint, was soll denn jetzt noch kommen, die Lösung ist nah, doch das Ende des Buches ist weit - kommt wieder eine Wendung, mit der keiner rechnet. Die Spannung steigt bis zum Schluss. Ich konnte gar nicht schnell genug umblättern.

Erzählt wird aus Sicht von Nairi und Yriiel. In diese kann ich mich sehr wohl hineinversetzen - auch wenn sie keine Menschen sind.

Rike Moor verfügt über eine überquellende Phantasie, mit der sie uns einer anderen Welt und deren Bewohner näherbringt. Ich hätte gerne einmal ein gezeichnetes Bild eines Manori gesehen - eines Wesens, das atmet, essen und trinken muss, Gefühle hat und träumt, das eine Symbiose mit den unterschiedlichsten Pflanzen eingegangen ist . Also auch MEINE Vorstellungskraft wurde herausgefordert.

Die Autorin gibt an, dieses Buch sei für Leser ab 15/16 Jahre geeignet, die Interesse an epischer Fantasy haben. 

In ihrem High Fantasy-Roman kommen weder Werwölfe, Vampire, Trolle noch Zwerge, Elfen, Menschen usw. vor. Das ist meines Erachtens etwas ganz Neues. Dies ist das erste Buch einer geplanten Tetralogie. Der nächste Band ist "Die schwarzen Steine" und Band 3 soll in 2019 veröffentlicht werden.

Ich habe den Roman "Im Schatten des Jaotar" mit seinen 580 Seiten sehr gerne gelesen. Rike Moor ist Selfpublisherin. Sie erhalten das Buch unter ISBN 978-3-7467-6087-2 sowie in allen Buchhandlungen. Ich kann es voll und ganz empfehlen. 



Zur Autorin Rike Moor:

Rike Moor ist 1978 in Nordrhein-Westfalen geboren und aufgewachsen. Im Jahre 1997 zog sie in die Region Hannover um.
Im Zuge eines stetig wachsenden Interesses für das Fantasy Genre entstand 2012 aus der Verbindung zweier artverwandter Hobbys – der Liebe zum fantasiebasierten Rollenspiel und dem Weltenbasteln – im Bestreben etwas Neues zu kreieren, die heutige Romanwelt Kataria.
August 2014 erschien der Roman "Im Schatten des Jaotar", Band 1 einer geplanten Tetralogie. Im August 2016 folgte Band 2 "Die schwarzen Steine". 
Der dritte Band soll im Herbst 2019 erscheinen. Der Titel steht noch nicht fest. Ihre Romane sind nach eigener Aussage für Leser ab 15 oder 16 Jahre geeignet, die Interesse an epischer Fantasy haben.
Dass in ihren Romanen alle möglichen Wesen aber keine Menschen vorkommen, macht die Serie so einzigartig.

Anja Hansen - Rabenflug

Weiter so, toll geschrieben!!


Das Cover zeigt einen Raben, der sich durch den wolkigen Himmel gen Mond erhebt. Das sieht schon mal gruselig aus. Deshalb habe ich auch einen gruseligen Roman erwartet, doch dem ist nicht so.


Liara versteht die Welt nicht mehr. Sie ist tot. Aber sie ist noch auf der Welt, sie kann alles sehen. Dennoch ist sie bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Es gibt mehrere, die so sind wie sie. Es tut gut, sich regelmäßig mit denen zu treffen. Allerdings hat sie im Gegensatz zu den anderen einen ständigen Begleiter. Ein Rabe ist auf Schritt und Tritt bei ihr. Natürlich fliegt er im Gegensatz zu ihr. Es ist alles ziemlich unverständlich für sie, doch sie kommt schon klar damit.


Anja Hansen hat eine kleine Geschichte geschrieben, die ich dem Genre Fantasy zuordnen möchte. Aber wer weiß?? Vielleicht ist das ja alles so. 

Die Sprache der Protagonistin ist die eines Teenagers. Liara war ja auch gerade erst 17 Jahre alt. Schnoddrig und auch fluchend, aber immer sympathisch kommt sie daher und erzählt uns von ausgelassenen Gelegenheiten ihres kurzen Lebens. 

Die Autorin philosophiert über den Tod, vergisst aber den Humor nicht. Nur wer diesen nicht hat, rümpft die Nase, weil dieses Thema mal ganz anders angegangen wurde. - 

Es war schade, dass das Büchlein so schnell ausgelesen war. Wie wäre es mit einem 2. Teil, Anja? Mich würde es freuen!


Zur Autorin Anja Hansen:

Anja Hansen wurde 1985 im Saarland geboren.
Sie schreibt erotische Geschichten, bei denen sie auf ein hohes Niveau achtet. Vor kurzem hat sie auch das Horrorgenre für sich entdeckt.
Musik und Bücher sind ihre Leidenschaft. Sie kommt nach eigener Aussage aus einer kreativen Familie. Während ihre Mutter sich als Malerin profilierte, war ihr dieses Talent nicht vergönnt. Also begann sie Geschichten zu schreiben. Heute hat sie sich vor allem dem Fantasy-Genre verschrieben.
Ihre erotischen Geschichten sind fein dosiert und auch die Horror-Geschichten sind gut formuliert. Ein Fünkchen Humor ist auch hier und da zu finden. 
Sie ist eine Freundin der Gothic-Festivals und besucht gern Mittelaltermärkte.
Anja Hansen lebt mit ihren beiden Katzen immer noch im Saarland.

Katharina Herzog - Zwischen dir und mir das Meer

Wunderbar leichte Sommerlektüre mit Tiefgang


Das Cover ist hell, mit Blüten und Zitronen verziert. In der Mitte die Sonne. Man bekommt gleich Lust, das Buch zu öffnen und mit dem Lesen zu geginnen.

Lena und ihre jüngere Schwester sind auf Amrum geboren. Ihre italienische Mutter Mariella verloren sie ans Meer. Sie ging baden und kam nie wieder. Von ihrer Heimat hat sie nie etwas erzählt. Ihr Vater wurde immer wortkarger, er hatte seine Frau so sehr geliebt. Gott sei Dank haben die beiden noch ihre Oma, die sich liebevoll um sie kümmert. 


Lena arbeitet als Krankenschwester im Hospiz. Ihre Schwester Zoe ist immer schon Lenas ganzes Gegenteil. Wo Lena bodenständig ist, gondelt ihre Schwester ständig in der Weltgeschichte herum. Eines Tages kommt ein junger italienischer Mann zu ihrer Oma. Er sucht ihre Mutter. Als er erfährt, dass sie tot ist, reist er überstürzt ab; aber versehentlich hat er Fotos auf Amrum vergessen. Diese zeigen Mariella, Lenas und Zoes Mutter. Nun wollen die Schwestern mehr über die Vergangenheit ihrer Mutter erfahren und machen sich auf die Reise an die Amalfiküste und nach Capri.

Die Geschichte wird aus Mariellas Sicht ab 1972 und aus Lenas Sicht im Jetzt erzählt. Es passiert viel auf ihrer Reise. Wer weiß, ob sie finden, was sie suchen. Dafür muss man das Buch lesen.

Es gibt so einige vorhersehbare Wendungen - warum auch nicht. Aber es gibt auch große Überraschungen! Herzerfrischend mit Tiefgang!

Einen wunderschönen Sommerroman hat uns die Autorin Katharina Herzog geschrieben. Fesselnd und ergreifend finde ich ihn, schon weil der Leser wissen möchte, warum alles so kam, wie es gekommen ist. Die Charaktere der Protagonisten sind wunderbar herausgearbeitet. Ich meine, sie jeweils persönlich zu kennen.

Das Buch erscheint bei Rowohlt Polaris. Es ist als Taschenbuch, Paperback und E-Book erhältlich.


Zur Autorin Katharina Herzog:

Katharina Herzog ist 1976 geboren. Sie hatte schon immer Spaß daran, Geschichten zu erfinden und aufzuschreiben.Dabei vergaß sie jedoch nicht, zunächst einmal einen soldiden Beruf zu erlernen. 
Sie studierte auf Lehramt Sport und Deutsch und wurde Realschullehrerin. 
Bevor sie allerdings "nur noch" Lehrerin wurde, war sie auch als Pferdepflegerin, Fitnesstrainerin und TV-Darstellerin unterwegs.
Ihre ersten Meriten verdiente sie sich unter dem Namen Katrin Koppold mit dem Roman «Immer wieder im Sommer».
Zitat: "Ich schreibe Liebesromane. Manchmal als Katharina Herzog, manchmal als Katrin Koppold. Aber immer über Menschen wie du und ich – und über ihre Suche nach dem großen Glück."
Katharina Herzog lebt mit ihrer Familie und ihren beiden Katzen in der Nähe von München.

L.C. Frey / Alex Pohl - So kalt dein Herz

Ein rasanter Thriller



Der Autor L. C. Frey hat mit dem Roman "So kalt dein Herz" ins Innerste getroffen.

Tim hat ein hochrenovierungspflichtiges (um nicht zu sagen, abbruchreifes) Haus gekauft. Dazu muss man sagen, er ist ein ganz toller Handwerker, der bisher selbständig war. Nun will er für das Projekt ein Jahr Pause einlegen und nur für sich arbeiten. Seine Lebensgefährtin lässt ihn daraufhin sitzen. Sie hält ihn für nicht ganz gescheit.


Dennoch bleibt Tim bei seinem Vorhaben. Was er nicht weiß, er hat bereits einen Untermieter. Es ist die junge heruntergekommene  Studentin Anna, die ein besonderes Ziel verfolgt. Sie ist sehr scheu. Er lässt sie bei sich wohnen und sie hilft ihm dafür bei seinen Arbeiten. Sie kommen sich näher. Als sie sich ihm öffnet, mag Tim gar nicht glauben, was sie ihm erzählt. Doch sie ist so überzeugend, dass er sich ihren Nachforschungen anschließt. - Seine ersten Schritte, um das Rätsel um Anna und ihre Verzweiflung zu lösen, bringen ihn soweit, dass er nicht mehr weß, wem er glauben darf. - 

L. C. Frey, alias Alex Pohl hat die Gabe, uns Leser durch diesen Psychothriller zu fesseln - vom hochdramatischen Prolog bis zum bitterböse Ende. Dass es auch heute noch so abgrundtief gemeine Menschen gibt, ist kaum glaubhaft, doch leider immer wieder im Tagesgeschehen feststellbar.

Der Thriller lässt sich gut lesen, man ist sehr schnell im Geschehen. Es gibt Situationen, in denen man schmunzeln, lachen und weinen kann. Und es gibt etwas, das uns das kalte Grausen lehrt. Dieses Buch verdient die höchste Beurteilung.



Zum Autor L.C. Frey/Alex Pohl

L.C. Frey ist ein Pseudonym von Alex Pohl.

Wie viele der schreibenden Zunft ist er nicht als Schriftsteller geboren, sondern hat in seinem Leben verschiedene Berufe gehabt.

Alex Pohl ist Diplom-Ingenieur und optimierte Bewegungsabläufe für Roboter oder plante Fließbandanlagen.

Zeitweise war er Berufsmusiker in Tonstudios, gestaltete als Werbetexter Buchcover oder Plattencover.

Unter dem Pseudonym L.C. Frey erreichen seine Thriller regelmäßig Auflagen in sechsstelliger Höhe. Pohl liebt es, seine Leser mit der abgründigen Seite der menschlichen Seele zu konfrontieren

Pohl ist bekannt für seine Krimis, Psycho- und Horrorthriller. Hier hat er bereits viele Auszeichnungen erhalten und rangiert regelmäßig auf Platz 1 der Bestenlisten.

Alex Pohl lebt und arbeitet in Leipzig.

Michael Rodewald - Golems Rückkehr

"Die ich rief, die Geister, werd’ ich nun nicht los." (v. Goethe 1797 - Zauberlehrling)


Beim Cover sehen wir metallic-blau auf schwarzem Grund ein Gehirn - oder? Es sieht so aus, doch andererseits scheint es etwas künstliches zu sein.

Golems Rückkehr ist der Nachfolgeband von Michael Rodewalds Thriller "Die Bitcoin-Verschwörung". Dieser neue Thriller ist jedoch unabhängig vom ersten Band zu lesen. Was man unbedingt wissen muss, wird dem Leser in kurzer Zeit mitgeteilt. 
Die Künstliche Intelligenz Golem konnte in letzter Sekunde abgestellt und zerstört werden (sie wollte die Macht über die ganze Welt) und zwar durch Hilfe von Helmut Schwarz, der nur mal so "zum Spaß" etwas an einem anderen Computer herumexperimentierte und sein Gehirn mit diesem verband. Damit beginnt der Thriller, denn die Regierungen zwangsrekrutieren ihn und bringen ihn nach Frankreich. Die Europäschen Staaten, die Chinesen, Russen und Amerikaner wollen jetzt alle an einem Strang ziehen. 


Hier soll nun als erstes festgestellt werden, woran es lag, dass die Künstliche Intelligenz sich so selbständig machen konnte. Außerdem muss erkundet werden, wie man mehr menschliche Gehirne uploaden kann, etwas für ihre Gefühle uploadet, damit sie sich nicht so furchtbar einsam fühlen und natürlich ist dies alles möglich über Quantencomputer. Jede Menge Gelder werden zur Verfügung gestellt, doch die Länder spielen nicht fair. Wie sollte es auch anders sein. Doch was keiner weiß, es gibt auch Firmen, die an diesen Fragestellungen arbeiten - und es gibt überall Größenwahnsinnige.

Die Hauptprotagonisten finde ich sämtlich sehr sympatisch, da kann ich niemanden besonders herausnehmen. Natürlich habe ich als Deutsche immer wieder auf den Nerd Helmut Schwarz gewartet, der ja auch in seiner Freizeit am PC sitzt, ansonsten ist er mit seiner neuen Arbeit voll in seinem Element.

Plötzlich meldet sich GOLEM zurück. Ist diese KI immer noch dieselbe, zerstörerische, die sie vorher war?

Das Buch von Michael Rodewald lässt sich sehr gut lesen, insbesondere ist es etwas für SF-Fans, doch ich denke, nicht nur für sie. Die Zeit ist vielleicht weiter, als wir glauben! Vielleicht braucht die Menschheit, um zu überleben, wirklich eine Künstliche Intelligenz.

Ich kann mir dieses Buch, da es eher wortprotokollartig geschrieben ist, sehr gut als Hörspiel vorstellen.


Zum Autor Michael Rodewald: 

Michael Rodewald ist ein Spätstarter in der Literatur. Er ist bereits 64 Jahre alt (2018) als er sich endgültig dem Schreiben gewidmet hat.
Eigentlich passt Rodewalds Berufsweg so gar nicht zu seinem jetzigen Metier. Studiert hat der Saarländer zunächst Rechtswissenschaften an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Er entschied sich aber dann letztendlich für einen anderen Beruf.
Seit längerer Zeit reizte ihn literarisch das Futuristische. So entschied er sich, selbst in diese Welt einzutauchen und seine Werke in dieses Genre zu verlegen. Mit "Golems Rückkehr" hat er sich mit dem Thema KI - Künstliche Intelligenz befasst.
Michael Rodewald ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn. Er lebt mit seiner Frau im Saarland.

Emily Gunnis - Das Haus der Verlassenen

Erschütternde Einsichten


Das Cover zeigt ein hohes Tor, dahinter einen herrschaftlichen Park und ein großes Haus, das sowohl ein Schloss als auch ein Kloster sein kann.

Mit ihrem Roman "Das Haus der Verlassenen" zeigt uns Emily Gunnis wie mit ledigen Müttern in den 50ern und 60ern in entsprechenden Mutter-Kind-Heimen und Armenhäusern umgegangen werden konnte. Sicherlich sind nicht alle Heime so wie das von Nonnen geführte St. Margaret's (ein fiktiver, von der Autorin erfundener Ort), doch gab es in Irland und auch in England noch genug Heime, die wie im 19. Jahrhundert geführt wurden. 

Über die Magdalene Laundries schreibt Wikipedia: 
"Irische Magdalene Wäscherei, Die Magdalene Laundries in Irland, auch Magdalenen-Anstalten genannt, waren Haftanstalten, die normalerweise vom römisch-katholischen Orden verwaltet wurden und vom 18. bis zum späten 20. Jahrhundert betrieben wurden. Sie wurden angeblich zur Unterbringung "gefallener Frauen" geführt, von denen schätzungsweise 30.000 in diesen Einrichtungen in Irland eingesperrt waren. 1993 wurde auf dem Klostergelände einer der Wäschereien ein Massengrab mit 155 Leichen entdeckt. Dies führte zu Medienoffenbarungen über die Operationen der geheimen Institutionen. Im Jahr 2013 erging eine förmliche staatliche Entschuldigung, und die irische Regierung richtete ein Entschädigungssystem für Überlebende in Höhe von 50 Millionen Pfund Sterling ein. Die religiösen Orden, die die Wäschereien betrieben haben, haben Forderungen von Aktivisten abgelehnt, dass sie finanziell zu diesem Programm beitragen. ..."

Es ist erschütternd, wie abhängig diese Frauen von den Nonnen waren. Selbst die frisch geborenen Kinder nahm man ihnen weg. Die Unterbringung mussten sie abarbeiten wie Sklaven, wenn die Familie nicht genug Geld hatte oder nicht zahlen wollte. 

In dem Roman geht es um das St. Margaret's Heim, in das die unbedarfte Ivy 1956 von ihrem Onkel geschickt wird. Dies geschieht mit Unterstützung eines Priesters und des Hausarztes. Sie hatte sich in einen Mitschüler verliebt und wurde schwanger. Leider will dieser aber wohl nichts mehr von ihr wissen, was sie erst merkt, als er auf ihre Briefe aus dem Heim nicht antwortet. Sie lernt das Leben von der härtesten Seite kennen, darf nicht sprechen und wenn den Nonnen etwas nicht passt, gibt es Hiebe. Die schlimmste Strafe erfährt sie, als sie ihr Baby nicht zur Adoption freigeben will.

Eines Tages lernt sie die 6-jährige Elvira kennen und versucht, sich so gut wie möglich um sie zu kümmern. Noch weiß sie nicht, weshalb ein Kind dieses Alters sich in dem Heim aufhält. Elvira muss genau soviel und hart arbeiten wie die anderen Frauen. Ivy liebt sie wie ihr eigenes Kind. Sie tut alles, um ihr eine Freundin zu sein. Nachdem sie festgestellt hat, was mit diesen Kindern, zu denen Elvira gehört, passiert, fasst sie einen Entschluß: Sie verhilft ihr zur Flucht, nachdem sie ihr mitgeteilt hat, dass sie draußen jemanden hat, an den sie sich wenden kann - Elviras eigene Zwillingsschwester.

Im Jahr 2017: Die junge, bisher erfolglose Journalistin Samantha, getrennt lebend und Mutter einer 4-jährigen Tochter, lebt bei ihrer Oma. Diese ist Witwe eines Antiquitätenhändlers und findet Briefe von Ivy. Samantha macht sich auf die Suche, nicht ahnend, in welches Wespennest sie sticht.

Emily Gunnis schlägt uns mit ihrem Buch in den Bann, sie hat eine wunderbare Art, die Vorkommnisse zu erzählen. Das Buch ist unterteilt in 46 Kapitel, die zwischen den Zeiten 1956 bis 2017 immer wieder hin- und herspringen. Dies bringt auch die Spannung auf die Spitze und wir erleben immer wieder neue Erkenntnisse, obwohl wir denken, schon alles zu wissen. 

Das Buch wird am 01.03.2019 beim Verlag Heyne veröffentlicht. Ich danke Jellybooks und dem Sponsor Heyne, dass ich es bereits vorher lesen durfte.


Zur Autorin Emily Gunnis:

Emily Gunnis ist die Tochter der internationalen Bestseller-Autorin Penny Vincenzy und wurde in England geboren.

Als Kind war sie von den Vorlesungen ihres Lehrers begeistert und hockte dabei stets in Gedanken versunken auf dem kalten Parkett in der St. Lawrence Junior School.

Sie liebte es, Texte zu hören und zu lesen. Ihre Mutter war ihr sicherlich ein großer Ansporn und sie wollte es ihr gleichmachen.Sie wollte Texte schreiben und davon leben können, ihr Hobby, ja ihre Berufung zum Beruf machen. Es dauerte jedoch mehr als dreißig Jahre, bis diese Vision Wirklichkeit wurde.

Zunächst machte sie eine Ausbildung zur Journalistin und verdiente ihren Lebensunterhalt bei Zeitungen wie dem Daily Mirror. Das reichte ihr aber schon bald nicht mehr.

Groß war ihre Sehnsucht, eigene Geschichten zu erzählen. Sie kam zum Fernsehen und arbeitete bei der BBC und schrieb die scripts, Drehbücher, für BBC-Serien. In dieser Zeit lernte sie so viel sie konnte über storytelling.

So hatte sie genügend Stoff aufgesaugt, der in ihre Debut-Novelle "Girl in the Letter" einfloss.

Ihre Romane recherchiert sie akribisch, was die schockierende Handlung deutlich macht.

Emily Gunnis wohnt in Brighton, Sussex, Südengland, mit ihrem Ehemann Steve, einem Architekten, und ihren zwei verrückten, hübschen Mädchen, Grace und Eleanor.


John Katzenbach - Der Verfolger

Wer jagt wen?


Das Cover des Buches "Der Verfolger" zeigt auf schwarzem Grund eine Hand, die eine Uhr hält. Diese zeigt die Uhrzeit 5 vor 12. Sehr symbolträchtig.

Bei Psychiater Dr. Starks taucht ein totgeglaubter Killer auf. Er hat ihm offenbar tatsächlich früher einmal das Leben gerettet, auch wenn das nicht unbedingt in seiner Absicht lag. Aber Dr. Starks kann nun mal nicht mit gleicher Münze zurückzahlen.

Auf jeden Fall ist Frederick Starks nunmehr seit fünf Jahren unter falschem Namen auf der Flucht vor diesem Killer und seinen nicht weniger gefährlichen Geschwistern. Er hat sich ein neues Leben unter diesem anderem Namen aufgebaut und praktiziert auch wieder. Aber das Versteckspiel hat nichts genutzt. Er kommt eines Tages in seine Praxis und dort erwartet ihn eben dieser Totgeglaubte.

Er verlangt unter vorgehaltener Waffe, dass er ihm und seiner Familie hilft. Seine Schwester und sein Bruder werden bedroht. Der Psychiater soll den Unbekannten aufspüren - oder aber sofort sterben. Einziger Anhaltspunkt ist eine DVD, auf der zu sehen ist, wie ein Unbekannter sich im Haus seines Bruders, eines Anwalts, aufhält. Wem hat der Anwalt zu sehr auf die Füße getreten, dass derjenige vor einem Mord nicht Halt machen möchte?

Dieser Roman ist die Fortsetzung des Bestsellers "Der Patient" von John Katzenbach. Er ist erwartetermaßen spannend bis zum Nerven zerreißen. Immer wieder stellt sich heraus, dass alles anders ist, als gedacht. Besonders schlimm wird es, als es nicht mehr nur um Starks Leben geht. Mit einem furiosen Finale endet der Roman um Rumpelstilzen (Mr. R.) und Ricky Starks.

Ich denke, für Leser, die "Der Patient" nicht gelesen haben, ist die Handlung erst mal verwirrend. Und für diejenigen, die den vorhergehenden Band kennen, ist sie etwas langatmig, da für die neuen Leser dann doch erst mal einiges erklärt wird. Gut finde ich, dass die Gedanken von Ricky kursiv gedruckt sind.

Der Roman des Spiegel Bestseller-Autors erscheint seit Dezember 2018 bei DROEMER. Er wurde aus dem amerikanischen übersetzt von Anke und Eberhard Kreutzer.


Zum Autor John Katzenbach:

John Katzenbach wurde am 23. Juni 1950 in Princeton, New Jersey, USA geboren.

Katzenbach ist der Sohn einer Psychoanalytikerin und des früheren US-Justizministers Nicholas Katzenbach. Er war vor seiner Arbeit als selbstständiger Autor Gerichtsreporter für The Miami Herald und The Miami News.

Der Name John Katzenbach steht für Psychothriller auf höchstem Niveau. In seinen spannungsgeladenen Romanen führt der Bestsellerautor seine Leser an die unterschiedlichsten Schauplätze, lässt sie stets aufs Neue grausame Verbrechen miterleben und gewährt tiefe, manchmal schockierende Einblicke in die menschliche Psyche.

Die besondere Mischung aus gründlicher Recherche am Ort des Geschehens und fundierter psychologischer Analyse von Tätern und Motiven ist das Markenzeichen seiner Werke.

Katzenbach ist mit der Journalistik-Professorin und Pulitzer-Preisträgerin Madeleine Blais verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Die Familie lebt in Amherst, Massachusetts.

Quelle: google und andere

Gunnar Schwarz - Der Frauenwkeller

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