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Anna Neunsiegel - Goulard Saga 4

Gute Geister, böse Geister?



Nach einem sehr persönlichen Vorwort stellt Anna Neunsiegel die Charaktere vor, die in den vorherigen drei Teilen ihrer Goulard Saga vorkamen. Dann geht es weiter mit der Saga selbst:

Eonie übersteht den Kampf mit den Nebelfeen, gerät aber an einen dunklen Ort mit mehreren starken Wesen. Hier kommt der verloren geglaubte Thorsten ihr zur Hilfe und scheint sie zu befreien. Doch dann wird sie im Krankenhaus wach. Was ist Wirklichkeit, was war Traum? Kann sie sich tatsächlich auch selbst gegen einige fremde Kräfte wehren? Weshalb bekommt sie nicht dieses krankhafte Syndrom, von dem so viele betroffen sind, dass im Krankenhaus eine ganz Station dafür frei gemacht wurde? 
Anna Neunsiegel fesselt uns auf die ihr eigene Art, sie löst endlich einzelne Rätsel für uns (und auch für Eonie). Doch es bleibt spannend, der Spannungsbogen bleibt gespannt bis zum Zerreißen. Aber Anna Neunsiegel hetzt uns diesmal nicht so durch die Seiten. Ich habe diesen Teil sehr viel langsamer lesen können - aber auch die Neugier Eonies so richtig miterlebt und ihren Mut bewundert. Dadurch habe ich wiederum Angst um sie gehabt. Was für ein abgeklärtes Mädchen, sie weiß, was sie will! Hut ab!

Natürlich hat uns Anna Neunsiegel am Ende des 4. Teils wieder in der Schwebe gelassen, wie es weiter geht. Also lasst uns auf den nächsten Teil hoffen! Vielleicht erfahren wir ja dann die Lösung weiterer noch offenen Fragen.

Die Autorin hat noch ein Autoren-Nachwort angefügt, das sehr viel über sie aussagt. Ich wünsche ihr alles Liebe und Glück für ihre persönliche Zukunft.


Zur Autorin Anna Neunsiegel:

Anna Neunsiegel ist ein Pseudonym der 1987 in Straubing geborenen Autorin.
Anna Neunsiegel lebt im Rheinland und schreibt überwiegend Märchen- und Fantasybücher, sowie Kurzgeschichten. Ihre Werke sind in der Bandbreite von märchenhaft, zauberhaft bis schaurig düster angesiedelt.
2016 veröffentlichte sie dann ihre ersten Werke. Es folgte ihr Debütroman "Krähenglut". Es ist der erste Teil der düsteren Fantasyserie "Goulard Saga".
Neunsiegel sieht sich selbst noch als Küken in der Autorenwelt und am Anfang ihrer Profession als freie Autorin.

Marliese Arold - Der magische 8. Tag - Verborgene Kräfte

Zwei Welten?


Das rote Cover zeigt ei
nen silbrig leuchtenden großen Schmetterling, darunter in gleicher Farbe, der Titel "Der magische Tag". Darüber der Name der Autorin Marliese Arold und ganz unten der Untertitel "Verborgene Kräfte", beides in schwarzen, feinen Lettern.

Die 13-jährige Laura hat einen schwierigen Bruder mit krankhaften Aggressionen, ihr Vater lebt getrennt von seiner Familie, aber sie verbringt ihre Wochenenden bei ihm. Er blüht auf, wenn er mit seinen Schreinerarbeiten zufrieden ist. Sie ist sehr gerne bei ihm. Ganz anders ist Lauras überaus gut verdienende Mutter. Alles muss hypermodern sein, Laura wird mit einem voll automatischen Auto ohne Fahrer gefahren und zuhause gibt es Computer- und Roboter-Hauspersonal. - 
Und jetzt hat ihre Mutter auch noch einen neuen Freund, ihren Chef. Da scheint wohl alle Hoffnung Lauras, dass ihre Eltern wieder zusammen kommen, verloren zu sein.

Laura findet eine geheimnisvolle Taschenuhr und erlebt plötzlich einen zusätzlichen Tag je Woche. Diesen erlebt sie in einem Schloß, das in einem See voller Wunderwesen erbaut wurde. In diesem Schloß lernt sie neue Freundinnen kennen, sie teilt sich ihr Zimmer mit drei anderen Mädchen. Im Schloß geht sie natürlich auch zur Schule. Ziel ist es jedoch für jeden Schüler, seine besonderen Fähigkeiten festzustellen. Alles ist sehr verwirrend, jedoch darf man mit niemandem in der richtigen Welt über den achten Tag reden, denn dann soll wohl dieses Wunder vorbei sein.

Erlebt mit Laura diese wunderschönen geheimnisvollen Tage und seid neugierig wie sie! 

Marliese Arold hat ein Buch für Jugendliche geschrieben, wie es schöner nicht sein kann. Sie hat die einzelnen Charaktere der Kinder und Jugendlichen fein herausgearbeitet, man fiebert quasi mit ihnen. Ich stelle mir vor, dass Mädchen zwischen 9 und 13 Jahren gerne so einen magiebehafteten Roman lesen würden. Dies ist der erste Band des MAGISCHEN 8. TAGES, mittlerweile gibt es schon vier davon. Ich weiß auf jeden Fall, wem ich die Bücher schenken werde.

Veröffentlicht im Verlag Edel.Kids Books unter der ISBN-Nr. 978-3-96129-042-0.



Zur Autorin Marliese Arold:

Marliese Arold wurde am 29. März 1958 in Erlenbach am Main geboren. Sie benutzt auch das Pseudonym Andrea Adler.
Sie war das jüngste von drei Kindern. Mit acht Jahren schrieb sie ihre ersten Gedichte und mit zwölf ihren ersten Kriminalroman.
Nach dem Abitur heiratete sie und studierte an der damaligen Fachhochschule für Bibliothekswesen in Stuttgart mit dem Schwerpunkt Kinderbibliothek.
1980 zog sie wieder zurück nach Erlenbach und widmete sich verstärkt dem Schreiben. Mit ihren ersten Veröffentlichungen, den ersten Bänden der Science-Fiction-Reihe für Kinder ZM Streng geheim, wurde sie 1983 schließlich zur hauptberuflichen Autorin für Kinder- und Jugendbücher. Im selben Jahr kam ihre Tochter zur Welt und zwei Jahre später ihr Sohn.
Ihre Bücher kennt man in ca. 20 Ländern. Neben dem Schreiben begeistert sich Marliese Arold für Malen und Zeichnen, liest sehr viel und interessiert sich für fremde Kulturen. Sie lebt mit ihrem Mann in Erlenbach am Main.

Regina Scheer - Gott wohnt im Wedding

Ein altes Haus hat viel erlebt


Das Cover ist weiß, quer über dem Buchrücken sieht man einen Straßenzug. Mittig in blauen Lettern liest man den Namen der Autorin REGINA SCHEER, darunter den Titel "GOTT LEBT IM WEDDING" in schwarz.

Das um 1890 in Berlin-Wedding erbaute Mietshaus weiß, dass es mit ihm zu Ende geht. Es soll abgerissen werden. Das Haus resümiert (in der Ich-Form), was es über all die Jahre erlebt hat.

Leo Lehmann, ein Jude, der während des 2. Weltkrieges in diesem Haus bei Gertrud Romberg als "U-Boot" untergeschlüpft und später nach Israel ausgewandert war, steht 75 Jahre darauf vor dem Haus. Er hat Angelegenheiten zu regeln, die mit dem Erbe seiner 1998 verstorbenen Ehefrau zusammenhängen. Begleitet wird er von seiner Enkelin Nira.
Gertrud Romberg lebt noch immer im Haus, doch er weiß nicht, ob er sie sehen will. Er nimmt an, dass sie ihn und seinen Freund seinerzeit verraten hat.

Im Haus haben neben Gertrud auch Russinnen vorübergehend gewohnt und vor allem Szinti und Roma. Die Geschichte der Roma, insbesondere der Familie Fidler und ihrer Nachkommen wird sehr ausführlich im Roman "Gott wohnt im Wedding" behandelt. Überhaupt ist dies der erste Roman, den ich persönlich kenne, der einmal ganz besonders auf die Probleme der Sinti und Roma eingeht. Ständig auf der Flucht, keiner will sie haben, seien wir doch ehrlich! Da ist die studierte Laila, die ihre Abstammung gar anfangs im Wedding verbirgt, doch später, als sie anderen Sinti hilft, dann doch dazu steht.

Ein ganz toller Roman, in dem Generationen ums Überleben kämpfen. Wir begleiten zwei Familien durch diese schweren Zeiten in über 100 Jahren. Der Roman ist sehr unterhaltsam, auch wenn er Längen aufweist. Doch er macht auch neugierig, so dass man das Buch nicht so schnell aus der Hand legt.

Die Autorin Regina Scheer hat die Protagonisten sehr lebensnah geschildert, man kann sich alles gut vorstellen. Sie malt mit ihren Worten, es ist toll, wenn jemand mit der deutschen Sprache die deutsche Geschichte so bildhaft schildern kann.

Das Buch erscheint im Verlag Penguin.


Zur Autorin Regina Scheer:

Regina Scheer wurde 1950 in Ost-Berlin geboren. Sie studierte von 1968 bis 1973 Theater- und Kulturwissenschaften an der Humboldt Universität zu Berlin.
Sie war Texterin beim Oktoberklub. Von 1972 bis 1976 arbeitete sie als Redakteurin der FDJ-Studentenzeitung Forum, von 1980 bis 1990 bei der Literaturzeitschrift Temperamente.
1980 war sie Redakteurin bei der Literaturzeitschrift Temparamente.
Seit der Wende arbeitet sie freiberuflich als Publizistin, Historikerin und Herausgeberin. Sie lebt in Berlin-Wedding.
Ihre Schriftstellerische Laufbahn beschritt sie mit Büchern zur deutsch-jüdischen Geschichte und den eigenen Erfahrungen auf diesem Gebiet. 2014 gab sie dann ihr Romandebüt, der mit dem Mara-Cassens-Preis, sowie dem Ver.di-Literaturpreis Berlin Brandenburg ausgezeichnet wurde.
Regina Scheer hat eine ganze Reihe von Büchern veröffentlicht u.a.: AHAWAH, das vergessene Haus, Es gingen Wasser wild über unsere Seele, Im Schatten der Sterne, „Wir sind die Liebermanns“, Mausche mi-Dessau: Moses Mendelssohn. 

Chris Adel - Noola und der Walmenschling (Die Ballade vom Pottwal und dem Riesenkalmar 1)

Mit viel Phantasie geschrieben



Das Cover ist ganz in Braun gehalten, man sieht ein grobes Gesicht, den Namen des Autors und den Titel "Noola und der Walmenschling" und darunter in weißen Lettern DIE BALLADE VOM POTTWAL UND DEM RIESENKALMAR. Das Titelbild erstellte Maria Ditaranto. Auf der schwarzen Rückseite des Buches wird bereits darauf hingewiesen, das dies der erste Teil der "Ballade" ist.

Noolas Dorf in der Sahara wird am Tag ihrer Beschneidung überfallen und nur sie kann in Begleitung eines schwachen Babys fliehen.
Sie übererlebt einige Abenteuer bis sie über das Mittelmeer ihr Leben retten kann und in Babel landet. 


Hier geht es ihr erst mal nicht gut, bis ein kauziger Tierpräparator und Schriftsteller sie bei sich aufnimmt. Severin sorgt dafür, dass sie seine Sprache lernt. Er umhegt sie und passt gut auf sie auf. So erfährt er dann auch von den Erlebnissen ihrer Vergangenheit. -

Zudem lernt Severin noch Mondschein kennen, die in einer Buchhandlung arbeitet. Sie ist Studentin und beschäftigt sich mit schwarzen Löchern. So gibt es einen Riesenkalmar mit so einem Schwarzen Loch, auch sie gibt vor, eines in ihrem Kopf zu haben.

Severin hat einen Bruder David, der wie er etwas eigentümlich ist. Er ist ein berühmter Architekt, hört jedoch Stimmen, die etwas schier unmögliches von ihm verlangen - doch wozu? 

Der Roman wird aus Sicht von Noola, Severin und David in der 3. Person erzählt. Die Sprache ist gut verständlich, man ist gespannt, wie es weitergeht. Die Geschichte ist mit viel Phantasie vom Autor Chris Adel geschrieben. Ich persönlich finde sie insgesamt seltsam, zumal sie in verschiedenen Zeiten spielt, was man als Leser aber nur ab und an erahnen kann. 

Erst auf den letzten Seiten kann man die Zusammenhänge zusammenstellen und dann, im Rückblick, ist das Buch einfach nur genial! 

Das Requiem weist schon darauf hin, dass ein weitere Roman folgen wird. Vielleicht ja mit Noola? 



Zum Autor Chris Adel:

Chris Adel wurde 1975 in Wien, der Hauptstadt Österreichs geboren.In seiner Jugend kam er viel durch die Welt. Er arbeitete in Strasbourg, London, Graz und Tokio bevor er 2014 nach Wien zurückkehrte.
Chris Adel studierte Chemie und erlangte in dieser Wissenschaftsdisziplin einen Doktortitel (PhD).
Fünfzehn Jahre arbeitete er als Chemiker in verschiedenen Bereichen. Er verbrachte einige Zeit in Lateinamerika und Asien mit Schreiben und Reisen. Diese inspirierte ihn zum Verfassen der "The Ballad of the Sperm Whale an the Giant Squid" Buch-Serie.
Seine erste Kurzgeschichte 'Melken' gewann 2011 den Land Forum Literaturpreis.
2019 veröffentlichte er die Kurzgeschichten-Serie 'Island Universe'.
Chris Adel ist glücklich verheiratet und beantwortet die Frage, ob er im Leben irgendetwas hätte anders machen sollen mit einem klaren: NO.

Rob Hart - Der Store

Beängstigende Zukunftsvision

Der Roman scheint in ziemlich naher Zukunft zu spielen. Unsere Umwelt ist kaputt, das haben wir geschafft! Energieknappheit sorgt dafür, dass weder Mensch noch Tier sich außerhalb der eigenen vier Wände aufhalten wollen/können. Die Menschen sind (gerne) abhängig davon, sich alles nach Hause liefern zu lassen. Bequemlichkeit rundherum verspricht uns Gibson Wells, Betreiber von Cloud. Clouds sind riesige Warenhäuser, die keine Wünsche offen lassen. Eine Bestellung wird aufgegeben, in der Cloud verpackt und mit Drohnen an den Empfänger versandt. 

Im TV laufen Werbefilme, wie gut der Online-Store Cloud Familien unterstützt. Aber nicht nur das. Zum Schutze der Umwelt sollen Bürger in der Cloud arbeiten und wohnen. Hier wird alles geboten. Schulen, Einkaufsmeilen, Gaststätten, Spielbetriebe, ärztliche Versorgung - und natürlich als erstes Wohnungen. So wird der Kohlendioxidausstoß durch Pendeln zwischen Wohnung und Arbeitsstätte stark vermindert.

Gibson Wells hatte die Vision, er war ein geschäftstüchtiger Junge, der in seiner Kindheit schon mit Freunden Geld verdiente. Seine Gedanken hat er ausgearbeitet - das Ergebnis waren irgendwann einmal die Clouds, wie die Warenhäuser mit ihrem Umfeld heißen. Eine tolle Sache - aber eben auch beängstigend. Viele Firmen werden aufgekauft, kleine Unternehmer haben kaum noch eine Chance.
Neue Mitarbeiter durchlaufen vorher einen Test und wenn sie ihn bestanden haben, werden sie in unterschiedliche T-Shirts gesteckt und kommen in einen von 3 Wohnblocks. Rote Shirts sind z.B. die Arbeiter, die die Bestellungen zusammenstellen - ich hab sie für mich mal Arbeitsameisen genannt. Dann gibt es Techniker, Sicherheitsdienst, Mitarbeiter der Krankenhäuser, Manager und, und, und. Doch es gibt nichts geschenkt. Den Mitarbeitern ist bewußt, dass und wodurch ihre Leistung gemessen wird.
Beim Einstellungstest lernen sich Paxton und Zinnia kennen. Paxton hat eine Erfindung gemacht, doch durch die Cloud ging er pleite. Zinnia hat einen besonderen Auftrag. 

Das Buch ist in Kapitel unterteilt, in denen es um Paxton und Zinnia geht, je in der dritten Person Singular. Lediglich Gibson Wells macht da eine Ausnahme, er berichtet in der Ich-Form. 

Der Autor Rob Hart will uns, so glaube ich, noch mal darauf hinweisen, welchen Raubbau wir begehen. Wer weiß, vielleicht kann er einige von uns wachrütteln. - Zugleich weist er uns auf die immer größer werdende Schere zwischen arm und reich hin (s. Widmung und Erklärung dazu im Nachwort).

Der Roman lässt sich gut lesen. Allein wegen seiner Botschaft ist er schon eine Empfehlung wert. Er ist unterhaltsam und man kann sich - wenn auch widerwillig und empört - in alles hineinversetzen.
Das Buch erscheint ab 02. September 2019 bei Heyne. Es soll verfilmt werden.



Zum Autor Rob Hart:

Rob Hart hat als politischer Journalist, als Kommunikationsmanager für Politiker und im öffentlichen Dienst der Stadt New York gearbeitet.
Er ist Autor der Ash McKenny Series und anderen Krimiserien.
Er hat viele Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht u.a. Shotgun Honey, Crime Factory, All Due Respect, Thuglit, Needle, Helix Literary Magazine, Mystery Tribune oder Joyland.
Rob Hart ist Gründer und Herausgeber von MysteriousPress.com. Er arbeitet weiterhin als politischer Reporter und Communication Director für die Stadt New York.

Gunnar Schwarz - Der Frauenwkeller

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