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Helen Fields - Die perfekte Gefährtin

Einfach nur furios



Helen Fields Debütroman "DIE PERFEKTE GEFÄHRTIN" lässt uns hoffen, dass sie weitere Bücher schreiben wird. Immerhin soll dieser Thriller der Auftakt einer Krimireihe sein. Selten habe ich so einen immer spannender werdenden Thriller gelesen. Als ich das Buch aus der Hand legte, kam von mir ein lang anhaltendes "puh"!

Der Roman spielt in Edinburgh, Schottland. Der Protagonist, DI Luc Callanach wuchs in Frankreich auf und arbeitete bei Interpol. Nun ist er als neuer DI nach Schottland gekommen, wo er geboren wurde. Seine Mitarbeiter machen ihm den Start nicht gerade einfach, bis auf seine Kollegin, DI Ava Turner.

In Edinburgh werden ausgesetzte Babys auf Parkbänken gefunden, die meisten tot. DI Ava Turner bearbeitet diesen Fall.

DI Luc Callanach kümmert sich mit seinem Team um einen Vermisstenfall, der immer verzwickter  wird, als noch eine weitere Person vermisst wird - mit gleichen Vorzeichen.

Zeitgleich begleiten wir Leser von Anfang an den Täter, der auf perfide Art und Weise und äußerst brutal mit seinen Entführungsopfern umgeht. Selbst vor Morden macht er keinen Halt.

Helen Fields versteht es, uns mit den Opfern bangen und uns ihre Schmerzen spüren zu lassen.

Dieses Buch sollten Sie unbedingt lesen, wenn Sie immer weiter steigende Spannung lieben.

Das Cover des Buches - Titel und ein Schmetterling auf schwarzem Grund -, regt auf jeden Fall dazu an, das Buch in die Hand zu nehmen, wenn nicht sogar, es zu kaufen. Wer noch schwankt, wird durch den Klappentext zur Entscheidung gedrängt:

WIE WEIT WIRD ER GEHEN, UM DIE PERFEKTE FRAU ZU FINDEN? ... In der Nähe von Edinburgh werden in einer abgebrannten Waldhütte die Überreste einer Frauenleiche gefunden. Nur wenige Gewebespuren führen zu dem Schluss, dass es sich bei der Toten um die vor Tagen verschwundene Anwältin Elaine Buxton handelt. Detective Luc Callanach, der gerade erst seinen Dienst bei der Police Scotland angetreten hat, leitet die Ermittlungen. Doch er ahnt nicht, dass die echte Elaine Buxton noch lebt und in einem Keller gefangen gehalten wird - von einem Mann, der nur einen Wunsch hat: die Frau zu finden, die er in seine perfekte Gefährtin verwandeln kann. Wird Callanach das Rätsel lösen, bevor der Täter die Geduld mit seinem Opfer verliert?




Zur Autorin Helen Fields:

Helen Fields studierte Jura an der Universität von East Anglia in Norwich, lernte an der Inns of Court School of Law in London und arbeitete anschließend dreizehn Jahre als Anwältin im Strafrecht und Familienrecht.

In Fällen von Kinderrechtsverfahren und Anordnungen gegen häusliche Gewalt bis hin zu großangelegten Drogenimporten und -Morden arbeitete Helen jahrelang mit der Polizei, Sozialdiensten und Sachverständigen in Gerichtsverfahren zusammen.

Nach der Geburt ihres zweiten Kindes widmete sie sich neuen Aufgaben und leitet heute mit ihrem Ehemann eine Filmproduktionsfirma. Sie arbeitet als Produzentin und Autorin für Drehbücher und Romane.
Sie hat eine Passion für Theater, vor allem Dramen. Fields lebt mit ihrem Ehemann und drei Kindern in Hampshire.
DIE PERFEKTE GEFÄHRTIN ist ihr Debütroman.

Yrsa Sigurðadsdóttir - D N A


Erbarmungslos und hinterlistig



Ein Mörder, der erbarmungslos mit seinen Opfern umgeht, läuft frei herum. Er überrascht sie in ihren eigenen vier Wänden und geht bestialisch vor.

Kommissar Huldar bekommt diesen Fall als verantwortlicher Leiter zugewiesen, sein erster Fall. Bisher hat er unter anderen Verantwortlichen gearbeitet. Aber dass er jetzt an diesem Fall arbeitet, ist nicht unbedingt sein Verdienst, eher eine Notlösung.

Im ersten Mordfall gibt es eine Zeugin. Ein kleines Mädchen. Doch dieses möchte nicht sprechen. Da sie sich gut versteckt hat, gehen die Beamten und die zuständige Psychologin davon aus, dass der Täter nichts von ihrer Existenz weiß.

Hinzu kommt, dass es Probleme privater Natur zwischen Huldar und der Psychologin Freyja gibt. Sie haben sich unter anderen Umständen kennengelernt, jedoch hat der Kommissar seinen Beruf verheimlicht.  Aber sie sind beide erfahren  genug, diese Probleme außen vor zu lassen.

Warum will das Kind nicht zu Hause bei seinem Vater sein und geht lieber ins Kinderhaus, das mit dem Jugendamt zusammen arbeitet. Wer ist der schwarze Mann? Fragen über Fragen.


Mit der Weiterentwicklung des Falls und den Abgründen, die sich auftun, hat jedenfalls niemand gerechnet. Man kommt dem Täter, wenn überhaupt, erst sehr spät auf die Spur.

Dies ist der erste Fall der beiden, ich freue mich auf weitere.

Die Autorin hat den Spannungsbogen nicht einmal gelockert, deswegen konnte ich das Buch auch nicht aus der Hand legen. Der Roman ist stimmig und ein toller spannender Krimi.

Das Cover macht neugierig, wenn man das Buch liest, weiß man auch, was es darstellt und warum es so gut aussieht. Auf jeden Fall regt es (mich) zum Kauf an.

Yrsa Sigurðarsdóttir schreibt sehr abwechslungsreich, ihre Protagonisten sind sehr gut dargestellt, man kann sich auch prima in sie hineinversetzen. Das Buch weist keine überflüssigen Längen auf. 

Sie ist eine preisgekrönte isländische Spannungsautorin und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Reykjavik.



Zur Autorin Yrsa Sigurðarsdóttir:


Vilborg Yrsa Sigurðadottir wurde am 24. August 1963 in Reykjavík geboren

Sie beendete 1983 das Gymnasium Menntaskólinn í Reykjavík und begann anschließend ein Bauingenieur-Studium an der Háskóli Íslands, das sie 1988 als Bachelor of Science abschloss. Sie setzte das Studium an der Concordia University in Montreal fort und erwarb 1997 den akademischen Grad des Master of Science. Heute wohnt sie mit ihrem Mann und zwei Kindern in Seltjarnarnes bei Reykjavík und arbeitet als Ingenieurin am Kárahnjúka-Staudamm im Osten Islands. Hier schreibt sie seit 1998 in ihrer Hütte an ihren Büchern.

Yrsa Sigurðardóttir hat seit 1998 fünf Kinderbücher geschrieben. Im Jahre 2000 zeichnete die isländische Sektion von IBBY (International Board on Books for Young People; zu Deutsch: Internationales Kuratorium für das Jugendbuch) Yrsa für ihr Buch "Við viljum jólin í júlí"aus.

2005 erschien ihr erster Kriminalroman Þriðja táknið, 2006 in Deutschland unter dem Titel Das letzte Ritual veröffentlicht. Es folgte 2006 mit Sér grefur gröf ein zweiter Kriminalroman, der 2007 in Deutschland unter dem Titel Das gefrorene Licht erschien. Seither ist jedes Jahr ein weiterer Kriminalroman oder Thriller von ihr dazugekommen. Nicht nur weil sie ihrer humorvollen, alleinerziehenden Ermittlerin, Rechtsanwältin Þóra Guðmundsdóttir, einen deutschen Liebhaber, den Ex-Polizisten Matthias, zur Seite gestellt hat, hat sie besonders auf dem deutschen Buchmarkt Erfolg. Ähnlich wie die französische Zweitberuf-Schriftstellerin Fred Vargas schafft sie zwei Berufe gleichzeitig. Ihre Kriminalromane zeichnen sich durch besonders düstere Szenerien und ihre dezente Affinität für das Übernatürliche aus. Typisch bei Sigurðardóttir ist insbesondere der zwei- oder dreigliedrige Erzählstrang, der - meist von Kapitel zu Kapitel - von einem Schauplatz zum anderen wechselt.

Der 2011 beim isländischen Veröld Verlag erschienene Kriminalroman Brakið (Todesschiff) kam mit einer für Island sehr hohen Startauflage von 16.000 Exemplaren heraus.< (Quelle: Wikipedia)/p>


Susan Hatler - Wahrheit oder Date


Beschwingt und aus leichter Feder



Schon lange habe ich nicht mehr einen so leichten und heiteren Liebesroman gelesen, wie den, den uns Susan Hatler hier mit "Wahrheit oder Date" nahelegt.

Gina, gerade getrennt von ihrem langjährigen Freund, von dem sie offensichtlich nicht wusste, dass er keine Familie gründen möchte, sucht jetzt den entsprechenden Mann, der sich seine Zukunft ähnlich wie sie vorstellen kann. Ihre Freundinnen und Bekannten, mit denen sie gemeinsam als Brautjungfern zu einer Hochzeit gehen wird, sind dann auch nicht um Ratschläge mit den entsprechenden Männern verlegen.

Sie spielt für ihr Leben gerne das Spiel Wahrheit oder Pflicht, also entweder eine Frage wahrheitsgemäß beantworten oder eine Pflicht erfüllen. Sie selbst nimmt grundsätzlich die Pflicht, weil sie nichts von sich preisgeben will. Doch genau dieses Spiel bringt sie bei dem Mann in die Bredouille, der in ihrem Bauch die Schmetterlinge fliegen lässt, den sie jedoch als Casanova erster Güte einstuft.

Dieses Buch ist so herzerfrischend schön, ganz gleich, ob das Ende vorhersehbar ist.

Es ist eine wunderbare Lektüre für schöne Ferientage oder für die Zeit, die man sich mal so für sich nimmt. Susan Hatler hat einen kurzweiligen Roman mit Esprit und Romantik geschaffen und ich kann ihn sehr empfehlen.



Zur Autorin Susan Hatler: 


Susan Hatler ist eine Bestsellerautorin der New York Times und von USA Today, die humorvolle, gefühlsbetonte, zeitgenössische Romantik für Erwachsene sowie Romane für Heranwachsende schreibt. 

Viele ihrer Bücher werden ins Spanische und ins Deutsche übersetzt. Da sie von Natur aus Optimistin ist, glaubt sie, dass das Leben überraschend ist, Menschen faszinierend sind und Phantasie grenzenlos. 

Gerne verbringt sie ihre Zeit mit den Hauptfiguren ihrer Geschichten und hofft, dass Sie das genauso gerne tun.

Jeannette Walls - Schloss aus Glas

Erschütternd



Jeannette Walls schreibt in diesem autobiografischen Roman über ihr armseliges Aufwachsen.

Ihre Eltern sind beide intelligente Menschen, ihre Mutter ist Künstlerin und ausgebildete Lehrerin, ihr Vater hat Gelegenheitsjobs und lebt seine Träume, wie etwas zu erfinden. Die Jobs verliert er schnell, weil er aufbrausend ist und gerne trinkt.

Aber die Eltern haben sich nun mal zu diesem "freien Leben" entschlossen, wettern gegen das Establishment und der Vater erklärt in seinen lichten Momenten die Welt. Die Kinder bekommen Weihnachtsgeschenke, die andere Kinder niemals erhalten können.

Weil sie und ihre drei Geschwister wegen der vielen Umzüge in immer schlechtere Bruchbuden nicht regelmäßig zur Schule können, werden sie in der Zwischenzeit daheim unterrichtet. Als Jeannette eingeschult wird, kann sie bereits lesen.


Sie ist ein glückliches und kluges Kind, setzt sich in der Schule gegen die Anfeindungen anderer Kinder mit Hilfe ihres kleineren Bruders durch und ihr Vater verspricht, ihr ein Schloss aus Glas zu bauen.

Es ist erschütternd, mitzuerleben, dass es der Mutter egal ist, ob ihre Kinder etwas zu essen bekommen, umso schlimmer, dass sie den Kindern heimlich Schokolade vorenthält, die sie dann isst. Die Kinder wühlen heimlich die Mülleimer durch, wenn niemand zuschauen kann.

Eigennützig leben die Eltern, haben nur kluge Sprüche auf Lager, wenn z.B. kein Wasser da ist oder die Treppe einbricht, und je älter die Kinder werden, umso klarer sehen sie ihre Zukunft, die sie dann auch umzusetzen versuchen.

Mich haben die Aufzeichnungen von Jeannette Walls an früher erinnert, als in der Umgebung Familien untergebracht waren mit Kindern, die schmutzig waren und mit hungrigen Augen uns anderen Kindern hinterhergesehen haben. Ich habe mir viel zu wenig Gedanken darüber gemacht. "Das sind Zigeuner, die sind dreckig, mit denen dürft ihr nicht spielen", so und anders hieß es, als seien diese Menschen mit einer ansteckenden Krankheit infiziert.

Dieses Buch hat mich erschüttert zurückgelassen, ich werde sicher noch länger daran denken und meine Augen offen halten.



Zur Autorin Jeannette Walsh:


Jeannette Walls (* 21. April 1960 in Phoenix, Arizona) ist eine US-amerikanische Journalistin und Schriftstellerin.

Sie studierte am Barnard College und arbeitete über 20 Jahre als Journalistin in New York City und Long Island. Sie schrieb Gesellschaftskolumnen für E! Channel und das New Yorker Magazin Intelligencer und moderierte dreimal wöchentlich eine Live-Sendung im Morgenfernsehen bei MSNBC. Seit 2007 arbeitet sie hauptberuflich als Autorin.

Jeannette Walls veröffentlichte über ihre außergewöhnliche Kindheit 2006 die Autobiographie Schloss aus Glas, welche ihr zu internationaler Bekanntheit verhalf. Der Titel wurde in 23 Sprachen übersetzt. Allein in Deutschland verkaufte sich Schloss aus Glas über 500.000 mal, 26 Wochen stand das Buch auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und wurde im Jahr 2017 von Destin Daniel Cretton verfilmt. Die 2009 veröffentlichte Romanbiographie über ihre Großmutter "Ein ungezähmtes Leben", belegte insgesamt sogar 115 Wochen lang einen Platz auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Jeannette Walls lebt mit ihrem Mann in Virginia.


Bianca Nias - Der Date-Manager

Liebesroman mit Wirrungen



Bianca Nias schreibt in ihrem Roman "Der Date-Manager" über Joss, der sich nach seinem Eventmanaging-Studium selbständig gemacht hat. Er gründete eine Date-Managing-Agentur speziell für schwule Männer. Das tolle an seinem Eventmanaging ist, dass die Dates ganz durchgeplant sind vom ersten Zusammentreffen über eine gemeinsame Unternehmung und dann anschließendem Essen. Der Date-Manager gibt seinem Unternehmen eine Überschrift: "alles kann, nichts muss". Dies ist meines Erachtens eine tolle Idee, nicht zu vergleichen mit irgendwelchen Escort-Services.


Dann kommt ein neuer Kunde hinzu, von dem sich Joss verspricht, dass er ein toller Multiplikator wird. Dion, leitender Wirtschaftsprüfer und beim ersten Vorabgespräch gleich voll und ganz verschlossen. Na, das muss ja schief gehen. Er sucht ihm einen guten Partner aus und das Treffen beginnt in der Oper. Was Joss nicht wusste: es war eine ganz moderne und gewagt Inszenierung. Joss versucht noch, alles zu retten, doch er kommt zu spät. Dions Date ist geplatzt und nun muss gezwungenermaßen den Restabend mit ihm verbringen, der wider Erwarten sehr interessant wird.


Man kann sich vorstellen, dass diese beiden starken Charaktere sich nach kurzer Zeit angezogen fühlen. Intellektuell passen sie sehr gut zusammen und vom Alter und Aussehen auch.


Die Protagonisten hat Bianca Nias sehr gut dargestellt, ich kann mich gut hineindenken.

Allerdings hat sich so einiges wiederholt, aber das ist ja tatsächlich bei Frischverliebten so, kaum sieht man sich, möchte man mit dem anderen zusammen sein und sei es nur kurz.


Es war mein erstes Buch von Bianca Nias und auch mein erster Gay-Roman. Das Cover passt gut zum Inhalt. Rundherum gut und empfehlenswert.



Zur Autorin Bianca Nias:

Bianca Nias wurde 1972 in Wiesbaden geboren. Sie selbst schreibt, dass Naurod, der wohl rebellischste Vorort Wiesbadens war. Hier war sie aufgewachsen. Vielleicht ein Hinweis auf ihr Temperament.

Heute lebt sie in Elbtal, einer Gemeinde nahe Limburg, mit ihrer Familie. Sie ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne, zwei Hunde und eine Bartagame.

Sie ist nebenberufliche Autorin. Im Haupterwerb ist sie Finanzbeamtin. Sie nutzt die knappe Freizeit und beschäftigt sich mit der Familie, den Hunden und sie liest jede Menge Bücher.

Sie liebt Schokolade, Sushi und Whisky-Cola und gibt zu, kaffeesüchtig zu sein. Mit ihren Männern geht sie zum Fußball oder American Football. Sie schaut sich TV-Serien wie Game of Thrones und Lucifer.

Linne van Sythen - Wenn du mich endlich liebst

Beängstigend wird der Kreis immer enger



Liebe ist das schönste auf der Welt. Heißt es. Stimmt auch. Doch mit ihr ist es wie mit der Freundschaft, die Stärke zeigt sich in der Not.

Anna ist eine Frau Anfang 30 als ihr Sohn am plötzlichen Kindstod  stirbt. Hinzu kommt, sie gibt ihrem Mann, der sich in der Wohnung aufhielt, die Schuld. Aus diesem Grund verheimlicht sie ihm, dass sie mit einer Tochter schwanger ist.

Gott sei Dank ist da noch der gute Freund Bardo, der sich schon wie bisher um den Sohn, so auch jetzt um sie und die Tochter kümmert. Anna nutzt dies auch redlich aus, ohne zu bemerken, wie sehr Bardo sie liebt. Er hätte sich nie in ihre Ehe gemischt und macht auch jetzt ihren Exmann nicht schlecht, doch er kämpft, er kämpft mit allen  Mitteln.

Als es zu Annas 35. Geburtstag zu einem One-Night-Stand kommt, fühlt er sich am Ziel seiner Wünsche.

Er bedrängt Anna immer mehr, bis sie heimlich aus Duisburg weg in die Provinz zieht.

Der Klappentext zeigt uns noch, dass Bardo Anna nach Jahren wieder findet, sie beobachtet und als Thomas per Internet ihr Schreibfreund wird. - Mehr möchte ich vom vom Inhalt nicht verraten.

Linne van Sythen geht auf die Problematik des Stalkens ein, wobei ich allerdings Anna nicht verstanden habe, die trotz allem fast immer gerne die Hilfe von Bardo in Anspruch nahm. Ein Wunder, dass dieser sich neben seiner nicht erwiderten Liebe nicht ausgenutzt vorkam.

Anna vermisst in der Provinz auch den guten Gesprächspartner (Bardo), den sie in ihrem neuen, eifersüchtigen Freund leider nicht finden kann.

Die Autorin nimmt Stalking zum Hauptthema dieses Buches. Aber ist das tatsächlich so? Ich bin mir da nicht so sicher. Anna vermisst Bardo immer wieder mal, nicht nur zum Herzausschütten war er ihr doch immer gut genug.

Das Buch geht über 17 Jahre in drei Kapiteln, die jeweils in Abschnitte unterteilt sind. Berichtet wird aus Bardos und Annas Sicht in der 3. Person. Es ist meist flüssig geschrieben, manchmal etwas zähflüssig, die Handlung wiederholt sich ab und an, was bei dieser Problematik schlüssig ist. Die Dramaturgie dieses Buches ist gut herausgearbeitet, man kann sich gut in beide Protagonisten hineindenken, ja manchmal möchte ich den einen oder die andere schütteln.

Der Roman fesselte mich. Er ist absolut lesenswert.



Zur Autorin Linne van Sythen: 


Linne van Sythen, mit bürgerlichem Namen Ursula Wohlfahrt, schrieb ihre letzten beide Romane unter dem Pseudonym Linne van Sythen.

Sythen ist ein wunderschöner Stadtteil der Kleinstadt Haltern am See auf der Grenze von Münsterland und Ruhrgebiet. Linne nannte man sie in ihrer Familie, weil sie als Kind an alle möglichen Wörter ein "lin" anhängte. Linne liebt die Natur, radelt gern und hat mit ihrer Bernhardinerhündin Paula eine stattliche tierische Gefährtin. Ihr Mann Paul ist ihr schärfster Kritiker, denn er ist besessener Romanleser und Rezensent.

Linne van Sythen, alias Ursula Wohlfahrt, ist Diplom Soziologin. Sie ist in der beruflichen Weiterbildung hauptamtlich beschäftigt. Sie schreibt in ihrer Freizeit, wenn sie Muße und Zeit dazu hat. Ihr Lebensmotto ist: Es muss mehr als Alles geben.

Viele Autoren geben an, dass ihnen das Schreiben in die Wiege gelegt worden sei. Auf ihrer Homepage schreibt sie, dass das bei ihr auch so gewesen sei. Allerdings bestand wohl ein Unterschied: Sie schrieb Klassenarbeiten, Seminararbeiten, Flugblätter und lästige Bürovermerke. Mit Belletristik befasste sie sich erst seit 1993

Herzragout - bislang unveröffentlicht
Wenn du mich endlich liebst (Linne van Sythen)
Eight Shades of Love - Liebe achtmal anders (hier: Die Dame mit dem roten Hut - Linne van Sythen)
Wenn zwei es wagen - (k)ein Liebesroman (Linne van Sythen)
Zucker auf der Fensterbank (Ursula Wohlfahrt)
Ausgerechnet Weihnachten! Turbulente Geschichten rund ums Fest. (Ursula Wohlfahrt)


Juli Zeh - Unterleuten

Dörfliche Idylle?



Unterleuten, ein kleines Dorf in Brandenburg, scheint eine bezaubernde Idylle zu sein. Nicht nur aus diesem Grund zieht es immer mehr Menschen aus dem Westen hierher. Einerseits wollen sie den Stress der Großstadt loswerden, andererseits scheinen sie aber nicht zu wissen, dass ein Dorf eine Gemeinschaft ist, der man sich anschließen muss


Dieses Dorf hat wie viele andere auch Familien, die seit mehreren Generationen dort wohnen. Bekannt ist ebenfalls, dass es eine tiefe Kluft, wenn nicht einen Krieg zwischen zwei Männern gibt, die dieses Dorf prägen.

Der Roman von Juli Zeh spiel im Sommer 2010, in diesem Sommer wird von einer großen Investmentfirma geplant, einen Windpark in dieser Idylle aufzustellen. Genehmigt ist schon alles, nur der Bauplatz steht noch nicht fest.

Mindestens 10 ha werden gebraucht und es gibt verschiedene Möglichkeiten.

Jetzt zeigen sich die inneren schon lange schwelenden Konflikte der Dorfbewohner, die schon seit Ewigkeiten hier wohnen, zusätzlich kommen die der Zugezogenen, die nur die Hälfte von dem begreifen, was hier eigentlich abläuft. Letztendlich scheint es nur ums Geld zu gehen. Ich denke, nur die beiden Alten, die schon lange verfeindet sind, haben irgendwann den Durchblick.

In Unterleuten liegt vieles in den Köpfen der Menschen verborgen und bricht aus, jeder fühlt sich im Recht und manch einer nimmt es sich - mit den falschen Mitteln. Familien brechen auseinander. Dieser Gesellschaftsroman gerät zum Drama und endet meines Erachtens auflösend.

Juli Zeh hat den Roman über das soziale Gefüge dieses Brandenburgischen Dorfes in sechs Teile geteilt, die jeweils in bis zu 13 Kapitel eingeteilt sind und den Namen einer Figur tragen, aus deren Perspektive das Geschehen geschildert wird.


"Unterleuten" lässt sich gut lesen, war allerdings stellenweise etwas zäh.



Zur Autorin Juli Zeh:


Juli Zeh, eigentlich Julia Barbara Zeh, geboren am 30. Juni 1974 in Bonn ist eine deutsche Juristin und Schriftstellerin. Sie wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Außerdem ist sie durch ihr gesellschaftlich-politisches Engagement bekannt. Weiterhin ist sie u.a. für die ZEIT und die FAZ journalistisch tätig.

Juli Zeh besuchte das Pädagogium Otto-Kühne-Schule in Bonn und legte dort das Abitur ab. Anschließend studierte sie Rechtswissenschaften in Passau, Krakau, New York und Leipzig. 2010 wurde Zeh an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken zum Dr. iur. promoviert.

Seit 2007 lebt Zeh in einem Dorf im Landkreis Havelland, Brandenburg, zuvor über viele Jahre in Leipzig. Sie ist verheiratet und Mutter zweier Kinder.

2011 veröffentlichte Juli Zeh ihre Debütroman "Adler und Engel". Dieser wurde in 31 Sprachen übersetzt. Das hier thematisierte Völkerrecht ist eine sehr spezielle Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Normen

Es folgten weitere Romane und ein Theaterstück.

Bernd Roßbach - Das Jesus-Experiment

Jesus live?


Man stelle sich das vor: Tom Jennings hat als Hirnforscher eine Methode gefunden, Erinnerungen sichtbar zu machen. Und zwar nicht nur die eigenen, auch die Erinnerungen der Vorfahren. - Ein toller Stoff für ein Buch!

Doch auch in diesem Buch von Bernd Roßbach kommt es wieder zu sehr vielen Handlungssträngen, einerseits will ihm ein Kollege das Patent streitig machen und er bekommt keine Mittel mehr für die Forschung. Hilfe naht durch die TV-Serie Recall-Live, er schwimmt auf einer Erfolgswelle und auch schnell im Geld, damit kann er weiterforschen. Doch der TV-Macher verlangt von ihm eine weitere aufsehenerregende Erfindung.

Jennings entlarvt den Mörder Jack the Ripper und bekommt durch die Autistin Giulia Zugang zu den Erinnerungen von Pontius Pilatus. Das passt natürlich der Kirche nicht, wer weiß wie es zu Jesu Zeiten wirklich war.

Die CIA ist an Jennings interessiert, ebenso wie Europol, denn Leichen säumen seinen Weg, um es mal platt auszudrücken. Es geht um Entführung und Gedankenmanipulation - kann man manipulierte Gedanken auch vererben?

Und was von all dem hat eigentlich tatsächlich die Kirche zu verantworten? Die Handlung findet in Paris, Amsterdam, London, Rom und Verona statt, ich hoffe, ich habe alle aufgezählt.

Das Thema an sich ist ein Traum, der sich wie so vieles zum Alptraum entwickeln kann.

Bernd Roßbach hat alles gut recherchiert und das Buch ist flüssig und sehr spannend geschrieben. Allerdings hätte man aus diesem Buch auch mindestens zwei machen können. Es sind doch recht viele Handlungsstränge.

Das Buch erschien im FeuerWerke Verlag unter der ISBN-Nr. 978-3945362334 am 16.01.2018


Zum Autor Bernd Roßbach:

Bernd Roßbach wuchs in Sankt Augustin im Rheinland auf. 

Er ist seit über 25 Jahren in der Sicherheitsindustrie tätig und hat diverse Fachliteratur veröffentlicht. Inspiriert durch zahlreiche USA-Aufenthalte widmet er sich halbdokumentarischen Plots mit gut recherchiertem Hintergrund.
Bisher erschienen sind: „Schattenwelten – Mit den Werkzeugen des Teufels“, „Höllenfeuer – Leben und Sterben in Juárez“ und „Collapse“.
Mit „Das Jesus-Experiment“ legt Bernd Roßbach nun einen Mystery-Thriller vor. Der Roman mit akribisch recherchiertem Hintergrund zur Hirnforschung ist 2018 im Feuerwerke Verlag erschienen.
Quelle: Feuerwerke Verlag

Manuela Obermeier - Tiefe Schuld

Ein absolut schlüssiger Krimi ohne lose Enden


Das Buch "Tiefe Schuld" ist mit einem auffälligen Cover versehen, das dazu auffordert, sich den Klappentext durchzulesen.

Es ist in einem flüssigen Stil geschrieben, der sich leicht lesen läßt und man taucht ein in die Figur der Toni Stieglitz und "lebt" diesen Krimi, all ihre aufgestaute Wut, ihre Ängste und Freuden, mit.

Eine Frau wurde im Wald erschlagen. Aufgrund vielfacher früherer Verletzungen der Toten sucht Kriminalhauptkommissarin Toni Stieglitz den Täter innerhalb der Familie, und hier nimmt sie sich den Witwer Martin Krämer vor. Jedoch, dieser hat ein Alibi.

Toni, die in ihrer Vergangenheit selbst einen gewalttätigen Freund hatte, den sie viel zu spät angezeigt hat, ist sich ihrer Sache aber ziemlich sicher, zumal Herr Krämer auch schon einmal seinen Sohn misshandelt haben soll, wenn auch dieses Verfahren eingestellt wurde.

Während natürlich auch in andere Richtungen ermittelt wird, stellt Toni fest, dass die Tote die zweite Frau und nicht die Mutter von Martins Sohn ist. Mit Hilfe des Rechtsmediziners Doc Mulder und einer Kollegin aus einer anderen Abteilung der Kripo wagt Toni Schritte auf andere Art, der Lösung des Falles näherzukommen. Dabei erfahren sie, dass die Tote Julia Jäger nicht nur einfach eine Frau war, die erschlagen wurde.

Ich kann mir diesen Roman sehr gut verfilmt vorstellen, z.B. mit der Kommissarin
"Jenny Berlin (Aglaia Szyszkowitz)" in der Rolle der Toni Stieglitz.




Zur Autorin Manuela Obermeier:


Manuela Obermeier kam 1970 in München zur Welt.

Schon während ihrer Schulzeit schrieb sie gern. Man sagt ihr nach, dass sie bereits in der 5. Klasse angefangen hat zu schreiben. Sie schrieb Pferdegeschichten in Vokabelheftchen. Hurricane, der schwarze Teufel war ihr tierischer Protagonist. Später befasste sie sich mit Fantasygeschichten.
Eins stand fest: Sie wollte Schriftstellerin werden. Doch es kam ganz anders. Nach dem Abitur ging sie zur Polizei und .... da ist noch heute als Polizeihauptkommissarin tätig.

Inzwischen ist sie verheiratet, hat der Metropole München den Rücken gekehrt und wohnt in Oberbayern

Künstlerisch ist sie ein Multitalent. Sie spielt Harfe, malt, macht Linolschnitte, Bildhauerarbeiten mit Holz und Stein und fotografiert leidenschaftlich. Mit Laufen und Rennradfahren hält sie sich fit.
Das Schreiben hat die PHK Manuela Obermeier aber nie losgelassen. 2016 rief sie die Kriminalhauptkommissarin Toni Stieglitz mit dem Roman "Verletzung" ins Leben. 2017 folgte dann der zweite Einsatz im Krimi "Tiefe Schuld".
Man kann sich auf die weiteren Folgen sicher freuen.






Ulrich Ritzel - Nadjas Katze

wie im Spinnennetz


Nadja, pensionierte Lehrerin, ist adoptiert. Sie sammelt antiquarische Schriften. Sie findet bei einem Antiquar ein Heftchen, das die letzten Tage des zweiten Weltkrieges aus der Sicht eines Soldaten erzählt. In einem Dorf wird der 56. Geburtstag des Führers gefeiert. In der Erzählung findet sie auch die Beschreibung eines Stofftiers, einer Katze, die genauso aussieht wie die, die sie von ihrer leiblichen Mutter mitbekommen hat.

Sie begibt sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit, erst mit ihrer besten Freundin. Sie finden das Dorf, in dem der Roman spielt. Man möchte ihr wenig Auskunft geben, daran ist nicht zuletzt ihr dicker Schutzpanzer schuld, den sie aus welchen Gründen auch immer angelegt hat. Jedoch erfährt sie den Namen eines Polizisten, der ihr vielleicht helfen kann. Dieser ist inzwischen Privatermittler in Berlin.


Im Laufe der Suche stellt sich heraus, dass auch Berndorf, der Detektiv, wohl immer mehr an der Lösung des Falles interessiert ist, so arbeitet er auch auf eigene Rechnung weiter.

Als Leser kommt man sich vor wie in einem Spinnennetz, man wird umgarnt und mit kleinen Häppchen gelockt, das Buch von Ulrich Ritzel nimmt immer mehr an Fahrt auf bis zum überraschenden Finale.

Die Charaktere der Protagonisten sind sehr ausführlich geschildert, so weiß ich nicht genau, ob ich mit diesen beiden, Nadja und Berndorf, befreundet sein möchte/könnte. Erst im Epilog öffnet Nadja ihren Schutzpanzer.


Das Buch lässt uns teilhaben an der schlimmen Zeit zum Ende des zweiten Weltkrieges und die Zeit danach. Es lebt aus den Schriften eines Feuilletonisten und aus den heutigen Recherchen und Gedanken der Protagonisten, die sich nicht besonders grün sind.


Die Charaktere der Protagonisten sind sehr ausführlich geschildert, so weiß ich nicht genau, ob ich mit diesen beiden, Nadja und Berndorf, befreundet sein möchte/könnte. Erst im Epilog öffnet Nadja ihren Schutzpanzer.

Das Buch lässt uns teilhaben an die schlimme Zeit zum Ende des zweiten Weltkrieges und die Zeit danach. Es lebt aus den Schriften eines Feuilletonisten und aus den heutigen Recherchen und Gedanken der Protagonisten, die sich nicht besonders grün sind.



Zum Autor Ulrich Ritzel:


Ulrich Ritzel geboren 1940 in Pforzheim, ist ein deutscher Journalist und Schriftsteller.

Er verbrachte seine Kindheit und Jugend auf der Schwäbischen Alb und lebt seit 1998 als freier Schriftsteller am Bodensee und in Laufen/Schweiz.

Er studierte Jura in Tübingen, Berlin und Heidelberg. Danach schrieb er für verschiedene Zeitungen, u. a. in Mannheim, Kempten, Aichach, Nördlingen, Frankfurt (Frankfurter Rundschau), Friedrichshafen (Schwäbische Zeitung) und Ulm (leitender Redakteur bei der Südwest Presse). Er wurde 1980 mit dem Wächterpreis ausgezeichnet.

Nach 35 Jahren Journalismus, in deren Verlauf er auch viele Gerichtsberichte verfasste, hörte er auf. Seither schreibt er Kriminalromane und Kriminalerzählungen, die einen Bezug zu Handlungsorten und Figuren in Süddeutschland, Berlin, Frankfurt und Mecklenburg-Vorpommern haben.

1981 erhielt er für seine Gerichtsreportagen den renommierten Wächter-Preis. Seine Kommissar-Berndorf-Krimis »Schwemmholz« und »Der Hund des Propheten« waren preisgekrönt, "Beifang« wurde mit dem Deutschen Krimipreis 2010 ausgezeichnet, "Schlangenkopf" und "Trotzkis Narr" standen monatelang auf der Krimizeit-Bestenliste.



Tessa Duncan - Die Canterbury-Fälle - Wer das Vergessen stört

Ein neuer Stern am Thriller-Himmel Ein heller, wolkiger Himmel über einem typisch englischen Städtchen ist auf dem Cover zu sehen.  Tessa Du...