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Ingar Johnsrud - Der Bote

Ein Roman, der dem Leser alles abverlangt



Das Cover macht neugierig, ein Holzhaus im eisigen Winter - dieses ist im Roman beschrieben. 

Mit "Der Bote" schreibt Ingar Johnsrud den zweiten Thriller um den Ermittler Fredrik Beier. Der Roman ist gut lesbar, ohne das erste Buch "Der Hirte" zu kennen.

Kafa Iqbal, die seit einem halben Jahr bei der Osloer Kriminalpolizei tätig ist, übernimmt ihren ersten eigenen Fall als leitende Ermittlerin. In der Villa einer alten Witwe wird die Leiche eines Mannes gefunden. Der Mann ist noch nicht lange tot. Man stellt fest, dass er Axel Thrane und damit der Sohn der Besitzerin ist. Aber dieser ist offiziell bereits vor 20 Jahren verstorben. Von der Witwe, der die Villa gehört, fehlt jede Spur.

In einem Abwasserkanal wird am anderen Ende der Stadt eine weitere Leiche gefunden. Der Mann wurde vor seinem Tod schwerstens gefoltert. Hauptkommissar Fredrik Beier und sein Kollege Andreas stellen bald fest, dass die beiden Leichen eine gemeinsame Vergangenheit haben. Diese reicht bis zum Fall der Sowjetunion zurück. Allerdings wird die Lösung des Falls erschwert. Wer hat heute noch diese Verbindungen, dass Unterlagen verschwinden?

Ingar Johnsrud lässt uns Leser immer wieder zwischendurch an einer Militäraktion 1992 teilhaben. Fünf Soldaten an der russischen Grenze - und eine tödliche Waffe, die existiert, aber nicht existieren darf.

Fredrik Beier ist ein guter Kriminalbeamter, der frisch aus dem Krankenhaus entlassen ist und dem einige Zeit fehlt. Er kann sich einfach nicht erinnern. Er muss starke Medikamente nehmen. Süchtig? Das darf der Leser entscheiden. Der Hauptkommissar ist hin- und hergerissen zwischen Exfrau, Lebensgefährtin, Sohn - letzterer lebt bei ihm und seiner Lebensgefährtin. Hinzu kommen Gefühle zu Kafa, seiner Kollegin, mit der er jetzt wieder einmal zusammenarbeitet. Sie gibt ihm persönliche Hilfestellung, als er sich von den anderen beiden Frauen gegängelt fühlt.

Das Buch ist ein starker Thriller, der Spionageroman und Krimi in sich vereint. Die zwei Handlungsstränge haben erst mal nichts miteinander zu tun. Deshalb habe ich so manches Mal zurückblättern müssen. Man muss sich sehr konzentrieren.  Doch wenn der Zusammenhang klar ist, kann man nicht schnell genug lesen. Die Spannung steigt - man wird atemlos. Bis zur allerletzten Überraschung auf der letzten Seite. 

Das Buch wurde übersetzt von Daniela Stilzebach und veröffentlicht im Verlag blanvalet.

Der dritte Roman von Ingar Johnsrud um den Ermittler Fredrik Beier ist noch nicht auf dem deutschen Markt erschienen.



Zum Autor Ingar Johnsrud: 

Ingar Johnsrud wurde 1974 in Oslo geboren und wuchs im norwegischen Holmestrand auf. Homestrand ist eine kleine Gemeinde und liegt ca 70 Kilometer südlich der Hauptstadt.
Er studierte Film- und Medienwissenschaften und begann seine Karriere als Lokaljournalist bei einer Holmestrander Zeitung. Später wechselte er zum NRK, dem Norwegischen Öffentlichen Rundfunk.
Danach war er im Ressort Politik beim größten Norwegischen Medienkonzern (VR Verdens Gang). Seit 2016 ist er freier Journalist und Autor.
Im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit berichtete er unter anderem als Stockholm Korrespondent über den Mordfall der schwedischen Außenministerin Anna Lindh und den Knutby-Fall, der sich im Umfeld einer Sekte abspielte. Hiervon hat er ansatzweise Teile in seinem Buch "Der Hirte" verarbeitet.
Johnsrud ist verheiratet und hat 3 Söhne. Er lebt seit geraumer Zeit in Oslo.
Die Fredrik-Beier-Trilogie beginnt mit "Der Hirte". Der zweite Band "Der Bote" wird hier behandelt. Der dritte ist in Arbeit.

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