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Alexandra Potter - Je größer der Dachschaden, desto besser die Aussicht

Hinreißend!


Ein aufgelockertes Cover in weiß, pink und schwarz mit unterschiedlichen Schriften lädt dazu ein, das Buch in die Hand zu nehmen.

Schon der Titel macht neugierig. "Je größer der Dachschaden, desto besser die Aussicht" - Das kann ja nur gut werden, bei diesem Motto. Dann mal los: 
Nell lebte 10 Jahre in Amerika, 5 davon mit ihrem amerikanischem Verlobten. Diese Verlobung ging in die Brüche, ebenso wie ihr gemeinsames Lesecafe. 



Sie zieht wieder zurück nach England, erstmal aufs Land zu ihren Eltern. Dort bemerkt sie, dass auch hier das Leben weiterging. Ihr Kinderzimmer wird regelmäßig als Fremdenzimmer vermietet. An ihrem 40. Geburtstag bricht sie in eben diesem Zimmer zusammen und stellt fest, ihre gesamt Lebensplanung wurde über den Haufen geworfen. Sie ist eine Versagerin!

Sie zieht nach London, wo sie in einer Wohnung ein Zimmer mietet, mit dessen Vermieter, ihrem Mitbewohner, sie sich arrangieren kann. Es geht ja auch nicht anders, denn für mehr hat sie kein Geld.

Nell hat schnell wieder Kontakt mit ihren Freundinnen, merkt allerdings, dass diese schon soviel erreicht haben, wovon sie nur träumen kann. Aber sie ist ja auch eine Versagerin! Über einen guten Bekannten kann die ehemalige Redakteurin jetzt zumindest Nachrufe schreiben. Gleich beim ersten lernt sie eine reizende über 80-jährige Dame kennen; aus der Bekanntschaft wird eine richtig tiefe Freundschaft.

Um sich alles von der Seele zu reden, hat Penelope (Nell) einen privaten Podcast gegründet "Bekenntnisse - Eine Versagerin über 40 packt aus". Sie ist halt pragmatisch und meint, das ist billiger als zum Therapeuten zu gehen. Ganz wichtig ist es, am Ende eines Abschnittes dieses Podcasts aufzuzählen, wofür sie dankbar ist. Ob ihr jemand zurört, ist erstmal zweitrangig. 

Die Autorin Alexandra Potter hat eine den Leser mitreißende Art, uns mit durch dieses Jahr von Nell zu führen, ihre Sicht zu teilen und ihre Höhen und Tiefen mitzuerleben. Sie hat kaum etwas ausgelassen. Die wichtigste Botschaft ist: nicht den Humor zu verlieren und ehrlich zu sich selbst zu sein! Es wird aus Nells Sicht in der Ich-Form erzählt (wie es sich für einen Podcast gehört), die Zuhörer - und wir Leser werden gesiezt.

Der Roman begeistert, nicht zuletzt durch den packenden Witz, der zwischen den Zeilen lauert. Eins sei gesagt, gäbe es diesen Podcast und ich fände ihn, würde ich ihn abonnieren!

Ein herrliches Buch, das unbedingt 6 Sterne auf den einschlägigen Internetseiten verdient, auch wenn nur 5 vorgesehen sind.


Übersetzt wurde das Buch von Karolin Viseneber. Der Roman wird im Verlag Piper veröffentlicht und ist erhältlich als e-Book, Hörbüch und broschiert.

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