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Leonie Swann - Mord in Sunset Hall

 Köstlich!



Das Cover macht neugierig: Ein großes Haus auf schwarzem Grund oben, darunter der Titel in schwarzen Lettern "Mord in Sunset Hall" auf grünem Grund - im Titel hat sich eine kleine grüne Schildkröte verlaufen, dann in weiß Kriminalroman und ganz unten der Name der Autorin Leonie Swann.

Als erstes muss ich sagen, dieser Roman ist wie alle Romane von Leonie Swann nicht so leicht aus der Hand zu legen. Es geht um einen Kriminalfall, der wieder einmal mit Hilfe eines Tieres gelöst wird. 


In Sunset Hall, einem Haus abseits von Duck End, lebt eine Senioren-WG. Von den Dörflern wird die WG als Hippie-WG verspottet. Agnes Sharp, die Besitzerin des Hauses, hat sich ihre Mitbewohner allesamt gut ausgesucht: die blinde Bernardette, Edwina mit der Schildkröte Hettie und Lillith. Dann die Männer: der Marschall und Winston.

Lillith ist nun tot, besser, sie wurde mit einem Loch im Kopf aufgefunden. Charlie, die nächste Dame zieht ein. Sie bringt Brexit mit, ihren Hund.

Es existieren gewisse Regeln, nach denen man sich richten muss. Auch muss jeder Neue einen Fragebogen ausfüllen und etwas ins schwarze Buch eintragen, das unter Verschluss gehalten wird und wichtig für den Verbleib in der Gemeinschaft ist. Alle wissen genau, weshalb sie sich diese Art des Lebens im Alter ausgesucht haben, sie wollen einander helfen und niemandem sonst zur Last fallen, geschweige denn in ein Pflegeheim abgeschoben werden. Sie sind noch recht mobil und haben "fast" noch alle Tassen im Schrank. 

Dann meldet sich die Polizei bei ihnen, ihre Nachbarin wurde erschossen. Agnes war früher mit ihr befreundet. Sie versteht es nicht. Wer ermordet denn Mildred, die war doch nur noch ein Pflegefall? Das lässt sie alle nicht los - sie beginnen zu ermitteln, auf unorthodoxe Art und Weise, was nicht ungefährlich ist.

Denn Mildred ist nicht der einzige Mordfall, es folgen weitere.


Es wird überwiegend aus der Sicht von Agnes berichtet. Alle Protagonisten, bis hin zum Hund und zur Schildkröte sind wunderbar beschrieben.

Ein wirklich köstlicher Roman mit typisch skurillem, englischem Humor ala "Shakespeare und Hathaway".

Die vorherigen Romane von Leonie Swann habe ich ja ebenfalls verschlungen, doch bei den "Miss Maple"- Romanen ('Glennkill' und 'Garou') ermittelten überwiegend die Tiere (Schafe). 

Aber dieser Roman verdient ebenfalls meine höchste Anerkennung. Wunderbar, wie die Autorin die alten Leutchen beschreibt, wie sie sich selbst erleben, ihre Wehwehchen, ihr Vergessen etc. 

Ich kann "Mord in Sunset Hall" - verlegt bei Verlag Goldmann - nur empfehlen.

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