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masterdot - Die kleine Raupe

Die Geschichte einer "anderen" Raupe



Beim Cover stutzen wir etwas: es ist in hellem lila, oben der Name des Autors masterdot, unten der Titel "Die kleine Raupe", und dazwischen sehen wir Gras, auf dem sich eine gelb-schwarz-gestreifte Raupe in einem Schneckenhaus, umgeben von Dornen abmüht, vorwärts zu kommen. Sehr rätselhaft, doch die kleine Geschichte wird dieses Rätsel auflösen.


Auf einem wunderschönen Blatt auf einem Baum liegen viele kleine Eier und schillern im Tau. Eines Tages bewegen sie sich und heraus kommen viele kleine Raupen. Eine von ihnen ist anders. Sie wird von den anderen gehänselt, was ihr sehr weh tut. Das geht so weit, dass sie sich eines Tages auf die Wanderschaft macht. Doch dieser Weg ist mit schweren Hürden gepflastert, sie hat es nicht leicht. Und Freunde finden ist schier unmöglich, oder? Sie fühlt sich so alleine!

Es ist wunderbar, wie schön diese kleine Geschichte geschrieben ist. Sie hat mich sehr berührt. Wenn es hart auf hart kommt, kann die Raupe sich erst mal wieder weiter helfen. Und wie schön ist doch das Ende! - Ich vergleiche sie mit dem "häßlichen Entlein", ergreifend!

Der Autor sollte auf jeden Fall weiter so schöne kleine Geschichten schreiben! Diese (16 Seiten, erhältlich bei amazon) ist mir wirklich nahegegangen.



Zum Autor Masterdot:


Über den Autor ist soweit nichts bekannt

Timothy Sean Foster - Kellertod

Verzwickte Tätersuche



Das Cover ist dunkel gehalten, man sieht einen Tunnel (?), aus dem Stufen herausführen. Darunter in weißer Schrift auf rotem Grund der Titel "Kellertod" und der Name des Autors Sean Timothy Foster. Es macht im ganzen einen düsteren Eindruck.

Und ganz düster ist auch der Fall, den die Kriminalisten Holger Thoma und sein Kollege Mannfred Wille aufzuklären haben. Im Kriechkeller der Uniklinik wurde eine stark verweste Leiche gefunden. Verhältnismäßig schnell stellt sich heraus, dass der Tote ein vor Monaten abgängiger Patient ist. Zudem war er der Vater der Sekretärin des Klinikdirektors, die allerdings nach ihren Angaben nicht wußte, dass er in der Uniklinik zur Behandlung war. Aufgrund verschiedener Ergebnisse bei der Obduktion muss als erstes herausgefunden werden, ob es sich um einen Suizid oder um einen Mord handelt.

Eins stellt sich auf jeden Fall rasch heraus: sollte es sich um einen Mord handeln, so wird die Tätersuche nicht einfach. So gut wie jeder, der mit dem vor einem halben Jahr Verstorbenen jemals zu tun hatte, könnte der Täter sein. Davon sind weder die große Familie, Ehefrau und vier Kinder aus zweiter Ehe, sowie eine Frau und eine Tochter aus erster Ehe, noch weitere Verwandte und sogenannte Freunde ausgenommen - jeder hatte ein Motiv, denn zu Lebzeiten war der Tote ein absolutes Ekelpaket.

Der 260 Seiten umfassende Roman von Sean Timothy Foster ist gut aufgebaut und zeigt die Kleinarbeit der Polizei bis zur absolut überraschenden Lösung. Es wäre nicht falsch gewesen, wenn der Kreis der Verdächtigen etwas kleiner gewesen wäre, denn die vielen Namen können schon verwirren.

Dennoch: ein Krimi, der sich gut lesen lässt. 

Er wurde als e-Book veröffentlicht bei neobooks : ISBN 978-3-7427-4236-0. Seit Mai 2018 ist er auch als Taschenbuch erhältlich, ISBN 978-3-7467-2100-2


Zum Autor Timothy Sean Foster:

Er ist 1963 geboren. Eine weitere Biographie ist nicht zu finden.

Zoje Stage - UNSCHULDSENGEL

Atemholen nicht vergessen!



Ein dunkles Cover zeigt einen langen Flur, darin sehen wir vorn ein kleines Mädchen im weißen Kleid mit bloßen Füßen. Nur an der Fußstellung erkennen wir, dass das Mädchen uns zugewandt ist, denn ihre langen Haare verdecken ihr Gesicht. Darunter in schreiendem Weiß: UNSCHULDSENGEL - und der Hinweis: Thriller. Ja, das Cover macht sehr, sehr neugierig!

Hanna ist ein süßer Engel, zumindest empfindet ihr Vater Alex das so. In Hannas Augen ist Alex auch der einzige, der sie versteht und liebt. In gleichem Maße, wenn nicht noch mehr, bringt Hanna ihrer Mutter offensichtlich reinen Hass entgegen. Zudem stört es sie, dass Alex seine Frau liebt.

Natürlich macht Suzette dennoch alles für ihre offenbar stumme Tochter, sie unterrichtet sie und bastelt mit ihr, vor allem, weil keine Schule die 7 Jahre alte Hanna halten kann. Hanna zeigt sich dort von ihrer schlechtesten Seite, verhaut Kinder und Schlimmeres. - Eines Tages schlägt sie fest mit der Faust an das Badezimmer, in dem ihre Mutter sich sammeln will, nachdem sie von Hanna Hassbriefe erhalten hat. Suzette öffnet. Ihr kleines Mädchen sprich seine ersten Worte - mit französischem Dialekt -, dabei zeigt sie allerdings nur das Weiße ihrer Augen: "Ich bin nicht Hanna ..." - Leider spricht sie so nur mit ihrer Mutter und ist ihrem Vater gegenüber weiterhin stumm, aber sehr lieb. Doch auch dieser sucht nach einer Lösung für das Schulproblem, seine Tochter sieht jedoch als Grund dafür die ihn beeinflussende Mutter. - Die Situation in der Familie spitzt sich zu.

Der Roman wird aus Sicht von Suzette und Hanna jeweils in der dritten Person erzählt. Suzette, die ihre Tochter liebt, der es aber immer schwerer fällt, sie nicht als unheimlich zu empfinden. Die scheinbar hochintelligente Hanna dagegen verfolgt einen Plan, oder ist es die Person, die aus Hanna spricht? Na, ich will nichts verraten. 

Ich kann und will nicht ein Wort mehr über diesen immer spannender werdenden Thriller verlieren. Die Charaktere sind super herausgearbeitet und man kann sich gut in die Handlung hineinversetzen.

Der Roman von Zoje Stage - "Unschuldsengel" erschien im Oktober 2019 bei Knaur Verlag. Er wurde aus dem Englischen übersetzt von Charlotte-Lungstrass-Kapfer. 



Zur Autorin Zoje Stage:

Zoje Stage ist eine US-amerikanische Schriftstellerin. 
Aus urheberrechtlichen Gründen ist die Biografie auszugsweise hier nur in englischer Sprache verfügbar.
"----PRONUNCIATION GUIDE:Zoje = ZOH-yuh (rhymes with "glad to KNOW ya") Stage = It's not a trick, it's just like the stage you perform on.
SHORT BIO: Zoje Stage is the national and international bestselling author of BABY TEETH. A former filmmaker with a penchant for the dark and suspenseful, she lives in Pittsburgh.
DETAILED BIO: Zoje Stage is the national and international bestselling author of BABY TEETH. Published in the UK under the title BAD APPLE, the novel will soon be available in more than a dozen countries. BABY TEETH was a USA Today bestseller, a People "Book of the Week," and voted by Barnes & Noble, Bloody Disgusting, GoodReads, and Forbes as one of the best horror books of 2018. It was optioned for film by Village Roadshow/Valparaiso Pictures. Her next novel, WONDERLAND, will be published by Mulholland Books/Little, Brown, June 16, 2020. She lives in Pittsburgh, PA."----

Christian Linker - Influence - Fehler im System

Ein Leben ohne Internet ...


Ein Leben ohne Internet können sich die wenigsten noch vorstellen - die jüngeren gar nicht, sie kennen es nicht anders. Jetzt mal ernst, es gibt ja schon genug Viren, die Firmennetzwerke außer Betrieb setzen und auf Daten zugreifen können sowie solche, die private  und vielleicht auch kommerzielle Rechner erst gegen Zahlung eines Betrages wieder freigeben. Also, so schlecht - so bekannt. Wir haben eben doch nicht die absolute Kontrolle. "Maschinen machen sich selbständig" - respektive die Menschen, die solche Viren entwickeln, sorgen dafür.



In "Influence -  Fehler im System" vom Autoren Christian Linker geht es genau darum. Von jetzt auf gleich gibt es weltweit kein Internet mehr. Smartphones funktionieren nicht mehr. Ist alles, was in den Clouds gesichert ist, verloren? Es droht das Chaos auszubrechen. 

Und gerade heute wollte Amir sich endlich mit mit dem Netzaktivisten Habakuk treffen und ihm im Auftrag eines Anderen geheimes Material übergeben. Doch ob das klappt? Schon fahren die Züge verspätet, denn man ist ja nicht mehr digital verbunden. Als er Habakuk endlich doch trifft, rast ein Auto auf sie zu. Wessen Leben ist in Gefahr? Hat der Anschlag etwas mit dem digitalen Blackout zu tun? 

Fesselnd schildert Christian Linker eine absolut vorstellbare Situation. Ich persönlich habe mir während des Lesens sehr wohl meine Gedanken darüber gemacht, wie es ohne digitale Verbindungen und internationales Netz sein könnte. Der Roman ist aus der Sicht Amirs in der Ich-Form geschrieben. Ich habe mit ihm und seinen Begleitern gezittert und gebangt. Er ist ein sehr symathischer junger Mann, der eigentlich nur sein Leben leben möchte, aber dem vom Schicksal anderes vorbehalten ist.

Ein toller "Science-Fiction-Roman"? Na, ich weiß nicht. Toll auf jeden Fall. Doch wer weiß, ob so etwas nicht einmal passieren kann. Hat die Politik von der Regierung bis in die Kommunalvertretungen dafür Notlösungen in den Schubladen? - So sollte es besser sein. Denn: wir beherrschen das Internet bekannterweise NICHT, denn sonst könnten soviele Virenangriffe nicht soviel Unheil anrichten!

Dieser wunderbare Roman erscheint bei tv-bold - im jungen trendigen Buchprogramm von dtv. Er verdient die höchst Benotung.



Zum Autor Christian Linker:

Christian Linker wurde am 12. Februar 1975 in Leverkusen geboren.Er studierte in Bonn Theologie. 
Später arbeitete er freiberuflich als PR-Redakteur und als Bildungsreferent in der außerschulischen Jugendbildung. Einige Jahre war Linker in Köln als hauptamtlicher Diözesanvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend tätig.
Chrisitan Linker machte sich als Jugendbuchautor einen Namen.
Sein erstes Kinderbuch "Ritter für eine Nacht" erschien 1999. Sein Romandebüt "RaumZeit" wurde 2003 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.
Linker wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Hansjörg-Martin-Preis und dem Autorenpreis des Karlsruher Sandkorn-Theaters
Unter dem Pseudonym Magnus Mahlmann schreibt er außerdem eine Krimireihe um den ehemaligen Gefängnispfarrer Laurenz Broich.

Chrissy Kromp - Nagashino - "Teil1: Durch den Nebel der Zeiten" und "Teil 2: Das Furchtbarste jedoch ist der Verrat ... "

Ein Teenager von heute wird im 16. Jahrhundert erwachsen


Die Cover der beiden Bücher Shogun "Nagashino Teil 1 und Nagashino Teil 2" werden je durch einen Samuraikrieger in voller Kriegsmontur zu Pferde geschmückt. Man weiß also schon, worauf die Romane hinauslaufen werden.

Ich habe beide Romane zugleich rezensiert, dennn der 1. geht in den zweiten über. 

Kenshin, ein typischer 15-jähriger unserer Zeit spielt für sein Leben gerne "Kessen 3" (ein Wii-Spiel, mit historischen Schlachten des 16. Jahrhunderts) auf seiner Wii, meist bis spät in der Nacht. Sein Vater sieht das gar nicht gerne. Als sie gemeinsam einen Familienausflug zur Besichtigung des Schlachtfeldes von Nagashino und zum historischen Museum machen möchten, ist er wegen des Spielens prompt noch unausgeschlafen. Es gibt einen Heidenärger. 

Besonders weil ein Vorfahre seinem Vater im Traum erschienen ist, Otosan dessen Wunsch jedoch nicht verstand, legt dieser großen Wert darauf, seine Ahnen zu achten und den Ausflug zu machen. Zwar ist auch Kenshin ist sehr neugierig, was er auf dem Ausflug alles zu sehen bekommt, doch der Unfug mit Ahnen ehren interessiert ihn weniger. Auf dem letzten Stück Fußweg zum Schlachtfeld sieht er ein Tor, durch das alle Besucher gehen, es liegt im Nebel. 



Als er hindurchgeht, findet er sich im 16. Jahrhundert wieder, in dem die Schlacht um Nagashino stattfand. 
Er ist verwirrt, zudem weiß er nicht, dass er im 16. Jahrhundert kein unwissender Teenager mehr ist, damals waren 15-jährige schon junge Männer. Ken muss Verantwortung übernehmen - für sich und für seine Vorfahren, auf die er Gott sei Dank trifft.

Christiane Kromp hat sowohl in "Nagashino - Teil 1: Durch den Nebel der Zeiten" als auch in "Nagashino - Teil 2: Das Furchtbarste jedoch ist der Verrat ..." ein Stück japanischer Geschichte aufgearbeitet. Die legendäre Schlacht um die Burg Nagashino wird atemberaubend spannend erzählt, wir erleben mit, wie der junge Ken mit Hilfe seines Ahns und dessen ergebenen Helfern in seinem Tun und Denken erwachsen wird. Er kämpft um sein Leben und um das seiner Ahnen - und er gibt ein wichtiges Versprechen ab. - Doch, wird er je wieder in unsere Zeit zurückkommen können?

Super recherchierter und fesselnder Abenteuerroman! Ich kann ihn jungen und älteren Japanfreunden sehr empfehlen!

Im Anhang hat die Autorin Chrissy Kromp noch einige japanische Ausdrücke erklärt. Erschienen sind die Romane als e-Books.



Zur Autorin Christiane Kromp:

Christiane Kromp Ich bin Christiane Kromp, genannt Chrissy, geboren bin ich in Berlin, ich lebe jetzt aber in Bremen. Ich habe Geologie studiert, danach geheiratet, meinen Sohn zur Welt gebracht und mit meinem Mann eine Firma aufgebaut. 
Der Drang zum Schreiben hat sich aber nie ganz unterdrücken lassen. Ich habe über all die Jahre Gedichte geschrieben, 1996 habe ich ein Kinderbuch geschrieben, das dann 2004 bei BoD herauskam: “Kevin – Der Junge im Rollstuhl: Die sechste Seite des Würfels”. Ernsthaft mit Kurzgeschichten habe ich etwa 2006 begonnen, verstärkt dann ab 2009 in Zusammenarbeit mit der von mir mitgegründeten Schreibgruppe “Literanauten”. In den Zeitraum bis 2015 fielen auch Lesungen. 
Im Jahre 2014 erschien “Nagashino I: Durch den Nebel der Zeiten”, bald gefolgt von “Nagashino II: Das Furchtbarste jedoch ist der Verrat” (2015). In den Jahren 2016 / 17 habe ich selbst in der Reihe “Heiter bis Fallbeil” vier Sammlungen mit Kurzgeschichten herausgegeben: “Sieben Grenzen”, “Sieben Welten”, “Sieben Frauen” und “Siebenmal Gänsehaut”. Die Ebook- und Doppel-Print-Ausgaben erschienen 2016, die Einzel-Printausgaben 2017.
Quelle: Autorin über sich selbst aus einem Interview in Bettinas Welt https://www.bettinalippenberger.de/2017/07/22/interview-christiane-kromp/

Isabel Morland - Sehnsucht nach St. Kilda

Wie schön müssen die wilden äußeren Hebriden doch sein!



Man kommt schon ins Schwärmen, wenn man sich das Cover des dritten Romans über das Leben in dieser unwirtschaftlichen Landschaft ansieht. Die rauen Klippen von St. Kilda, die Basstölpel, die darüber hinwegfliegen, im Hintergrund die Sonne im Meer. Eine wunderbares Foto ist Isabel Morland, der Autorin, da gelungen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich in diese Inselgruppe verliebt hat.

Rachel, die vor fünf Jahren ihren Mann durch eine schlimme Krankheit verloren hat, ist nun mit ihrem siebenjährigen Sohn Sam alleine. Mehr schlecht als recht bringt sie ihn und sich über die Runden. Als Sam ins Krankenhaus muss, haben ihre Arbeitgeber kein Verständnis für ihre Lage. Sie verliert ihre Jobs. So springt sie über ihren eigenen Schatten und ruft bei ihrer Großmutter an, die auf der Insel Harris, unweit der seit 1930 unbewohnten Insel St. Kilda wohnt. Sie bricht daraufhin in London alle Zelte ab, packt ihren Sohn ein und hofft bei Annie, ihrer 83 Jahre alten Großmutter eine Arbeit auf Harris zu finden. Gott sei Dank findet Sam alles super und findet erstmals Freunde. 

Rachel findet tatsächlich eine gutbezahlte Arbeit bei der Verwaltung St. Kildas. Sie wird mit einigen anderen übersetzen, um die restlichen Häuser der seit 1930 unbewohnten Insel instand zu setzen. Außerdem hat sie ihrem Sohn versprochen, auf der Insel etwas wiederzufinden. Finlay, der Freund ihrer Oma, hatte vor nunmehr fast 80 Jahren für die damals kleine Annie, die wie er auf St. Kilda geboren wurde, einen Schatz versteckt, bevor alle evakuiert wurden. Annie, ihre Oma, hat Sam davon erzählt. Nicht zuletzt, weil an den Schatz ein Schwur gebunden ist. Na, ob das so einfach wird? 

Wie immer hat mich der Schreibstil von Isabel Morland sehr gefesselt. Das Buch ist spannend zu lesen, man kann sich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Wir erfahren in zwei Zeitabschnitten, was sich ereignete. Der Teil, bis Annie und die ihren evakuiert wurden, wird aus ihrer Sicht erzählt. Die Geschichte von Rachel, die immer mehr zu ihren Wurzeln zurück findet, berichtet auch aus deren Sicht. Wie immer hat die Autorin die Mystik und die Liebe nicht vergessen.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für diesen Roman, "Sehnsucht nach St. Kilda" der geschichtlich sehr gut recherchiert ist. 

Ich war sehr enttäuscht zu lesen, dass dies wohl das letzte Buch über diesen Teil Schottlands ist. Aber es kann ja sein, dass ich das falsch verstanden habe. Veröffentlicht wurde der Roman bei droemer-knaur unter ISBN 978-3-426-52422-0.



Zur Autorin Isabel Morland:

Isabel Morland wurde 1963 in Bamberg geboren und wuchs in einer literaturbegeisterten Familie auf.
Nach verschiedenen selbstständigen Tätigkeiten und Auslandsaufenthalten studierte sie Kommunikationswissenschaften. 
Sie arbeitet freiberuflich als Trainerin und Coach.
Sie brachte zunächst ihre vier leiblichen Kinder zur Welt, bevor sie sich ihren geistigen Kindern widmete und, angeregt durch die vielen Reisen, zu ihrer ursprünglichen Leidenschaft, dem Schreiben, zurückkehrte.
Diverse ausgedehnte Aufenthalte auf entlegene und verlassene schottische Inseln inspirierten sie zu einem Romanzyklus über die faszinierende Landschaft und Lebensweise der Menschen auf den Hebriden.
Seelisch in Schottland verwurzelt, lebt sie mit ihrer Familie in ihrer fränkischen Heimat. Neben ihrer Liebe zum Schreiben hält sie als Hobbyfotografin die Stimmungen der Landschaften ihrer Erzählungen fest. © Auszug aus der Homepage von Isabel Morland

Henriette Wesselny - Angela - oder wie ich meine Niere verlor

Welche Torturen - welche Einsichten - welche Überraschungen!

Das Cover zeigt auf weißem Grund in blau zwei junge Frauen auf bzw. in einem Krankenbett, zwischen ihnen liegt ein Buch sowie ein breitzinkiger Kamm. Sie scheinen sich angeregt zu unterhalten. Es weist also bereits darauf hin, worum es geht.

Felizitas, 24 Jahre jung, wird mit erbärmlichen Schmerzen ins Krankenhaus eingewiesen. Es sind Kolliken. Sie melden sich immer kurz vorher an. Nachdem etwas Gynäkologisches ausgeschlossen wurde, stellen die Ärzte fest, dass sie wohl einen Nierenstein haben soll. Leider geht dieser nicht so von alleine ab und er lässt sich auch nicht fangen.

Man gibt ihr zwar Schmerzmittel, doch zwischendurch wird sie immer wieder arg gequält. Ich denke, wer so etwas noch nicht hatte, kann es nicht nachfühlen.

Gott sei Dank hat Feliz, so wird sie genannt, eine ganz tolle Familie, Eltern, Schwester und Schwager samt zwei Kindern und natürlich Tante Anni, ihres Zeichens eine Lehrerin. Und dann ist da natürlich noch ihr Freund, mit dem sie jetzt zusammenziehen will. Feliz liebt sie alle heiß und innig. 

Tante Anni bringt ihr "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende mit, aus der sie ihr oft vorliest. Ihre Schwester bringt ihr dagegen Illustrierte, die von Feliz' Zimmernachbarin Angela immer wieder durchgeblättert werden. Eigentlich müsste sie ja alleine im Zimmer liegen, sie hat eine spezielle Versicherung. Aber wahrscheinlich ist das Krankenhaus voll, deshalb wurde sie zu Angela aufs Zimmer geschoben.

Angela, die immer noch nicht weiß, was sie hat, sitzt mit ihrem weißen Hemdchen und den strubbeligen wirren blonden Haaren auf ihrem Bett und unterhält sich mit Feliz. Sie beruhigt sie bei ihren Ängsten, bringt sie auf andere Gedanken, wenn Feliz verzweifeln möchte. Und - sie hat eine besondere Fernbedienung für den Fernseher, der auf dem Zimmer ist. ...

Henriette Wesselny hat eine tolle Art, den Leser zu fesseln. Wer schon mal im Krankenhaus war, leidet mit Feliz, die erst nach 21 Tagen entlassen wird. Was für eine lange Zeit! Auf unterhaltsame Weise bringt uns die Autorin die philosophischen Sichtweisen von Angela und aus der "unendlichen Geschichte" näher. Die beiden Protagonisten Feliz und Angela sind äußerst sympathisch. 

Kurz zusammengefasst: ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und kann es nur empfehlen! 

Veröffentlicht wurde es im Verlag Iris Kater & Medien unter ISBN 978-3-944514185 am 01. Juli 2019.



Zur Autorin Henriette Wesselny:

Henriette Wesselny ist Jahrgang 1952.
Sie hat einige Erfahrungen mit Krankenhausaufenthalten und hier so manches erlebt. 
Vor ca 40 Jahren hatte sie ein schweres Nierenleiden und so wurde ihr wegen einer Komplikation mit einem hartnäckigen Nierenstein die linke Niere entfernt. 
Es war ein innerer Zwang. Sie musste die Erlebnisse aufschreiben. Vielleicht spiegeln sie ja auch die Erfahrungen anderer wider.
Sie weist jedoch darauf hin, dass Namen und Daten in dem Roman Angela frei erfunden sind und keine Übereinstimmung oder Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen bestehen sollen. Daher ist ihr Roman eher eine Erzählung.
Henriette Wesselny hat bereits vorher erfolgreich einen Roman veröffentlicht. Er trägt den Titel "Das Tote Kind".
Sie lebt und schreibt in Haltern am See im nördlichen Ruhrgebiet im Kreis Recklinghausen.

Gunnar Schwarz - Der Frauenwkeller

  Spannung wellenförmig Ein dunkles Cover, eine Frau geht eine Treppe hinunter.  Man findet eine bestialisch zugerichtete Leiche einer Frau ...