Ein Dorf in der ehemaligen DDR von 1950 - 2018
Das helle Cover zeigt ein junges Paar, der Kleidung nach in den 50-/60-er Jahren, vor einem Feld sitzend. Groß und in roten Lettern lesen wir den Titel "Kastanienjahre", darüber in blau den Namen der Autorin Anja Baumheier.
Wir begleiten zuerst Karl und Christa, die in der Schule in einer Klasse sind. Karl fühlt sofort den Beschützerinstinkt für Christa und dies wird sich auch nicht ändern. Die beiden bekommen ein Kind, Elise. Dieses Mädchen ist die Hauptprotagonistin des Romans.
Wir erleben in diesem Roman rein politisch: Mauerbau, Fluchthilfeorganisationen, stille Auflehnung, Wende und Nachwendezeit.
Elise ergeht es während all dieser Zeit ähnlich wie ihren Eltern. Sehr schnell hat sie schon als kleines Kind einen Freund, der bereit ist, alles für sie zu tun. Ihr Schicksal scheint vorbestimmt. Dann kommt der Enkel des Pfarrers ins Dorf und alles ist wieder offen.
Für diesen leisen Roman sollte man sich Zeit nehmen. Man kann sich sehr wohl in alle Protagonisten hineinversetzen. Erzählt wird im Jahr 2018 sowie im Rückblick in den Jahren 1950 bis 1997. Die Sehnsüchte der Menschen in Peleroich sind gut dargestellt, der Mangel und die Unzufriedenheit in vielfacher Weise beschrieben. Doch das Wichtigste bei allem ist die Freundschaft in der dörflichen Gemeinschaft.
Zum besseren Verständis hat die Autorin zu Beginn des Buches eine Auflistung der handelnden Personen hinzugefügt. Dies fand ich sehr hilfreich.
Das Buch wurde bei Rowohlt Verlag GmbH im September 2019 verlegt.
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