Gard Sveen schreibt mit "Teufelskälte" einen stark verstörenden Krimi.
1988 wird der junge
Kriminalbeamte Tommy Bergmann zu seiner ersten Leiche gerufen. Sie ist
schrecklich zugerichtet und Tommy wird diesen Anblick niemals vergessen. Er
verspricht der jungen Toten, ein guter Mensch zu werden. Wir Leser erleben, wie
er sich Jahrzehnte später mit seinem schlechten Gewissen herumschlägt, weil er
dieses Versprechen nicht gehalten hat. Aber er ist wegen seiner Aggressionen in
Behandlung.
Diesem Mord folgen
weitere, bis ein Schuldiger gefunden wird, der die Morde gesteht. Jahrzehnte
später wird wieder eine junge Frau ermordet aufgefunden. Alle Anzeichen sind
wie bei dem ersten Mord. Ihm graust es und er muss immer wieder an seine von
ihm getrennte Frau denken, die früh genug den Absprung von ihm gefunden hat.
Der damalige Täter
stellt einen Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens wegen des ersten Mordes.
Der ihn behandelnde Psychiater in der Forensik sieht dem mit Bangen entgegen,
ja er möchte ihm noch nicht einmal mit irgendwelchen Erleichterungen entgegenkommen.
Hat es einen Grund, weshalb der verurteilte Täter gerade jetzt das
Wiederaufnahmeverfahren anstrebt?
Tommy und seiner
Kollegin Susanne bleiben nur 5 Tage, um für Sicherheit zu sorgen. Ob der Täter
nur ein Nachahmer ist? Oder ob damals der Falsche verhaftet wurde, also der
Täter noch frei herumläuft?
Verdächtige, die
seinerzeit schon vernommen wurden, werden wieder aufgesucht und neue
Erkenntnisse fließen in die Ermittlungen ein. Allerdings leben die Beamten auch
sehr gefährlich.
Tommy und Susanne
werden persönlich vom Mörder einbezogen.Das Buch ist sehr
flüssig und spannend geschrieben. Es ist zwar der zweite Fall des Tommy
Bergmann, den man aber auch gut lesen kann, ohne den ersten zu kennen.
Zum Autor Gard Sveen:
Gard Sveen wurde am 8. März 1969 in Norwegen, Oslo, geboren
Sveen kam über Umwege zum Schreiben. Er hat zunächst Staatswissenschaften studiert und war über viele Jahre Senior-Berater beim norwegischen Verteidigungsministerium.
Erst spät widmete er sich dem Schreiben und verfasste mit der ersten Folge der Tommy Bergmann Serie auch seinen allerersten Roman.
Da war "Der letzte Pilger", der sich mit der Rolle Norwegens im Zweiten Weltkrieg befasst, beinahe naheliegend. Hierfür wurde er mit dem Rivertonpreis 2013 und dem Glass Key Award 2014 ausgezeichnet, dem wichtigsten skandinavischen Krimipreis.
Inzwischen hat Sveen seinen Job auf Eis gelegt und widmet sich ganz dem Schreiben. Gard Sveen lebt in Ytre Enebakk, einem kleinen Ort in der Nähe von Oslo.
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